Leo von König

Laufzeit: 07. März 2002 bis 26. Mai 2002

Zu sehen sind ca. 70 Originalgemälde aus öffentlichen und privatem Besitz. Sie dokumentieren den Rang dieses bedeutenden Porträtisten in der deutschen Kunst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, dessen Leben
und Werk noch im 19. Jahrhundert wurzelt.

Leo von König ging aus dem Umfeld der Berliner Secession hervor und zählt
zu den wichtigen Vertretern dieser bedeutenden, 1898 um Max Liebermann
gegründeten Künstlervereinigung, die den Impressionismus in der deutschen
Malerei durchsetzte. Von König war in erster Linie Porträtist, sein
Impressionismus erscheint durch diese thematische Bindung strenger und
weiniger auf die Wirkung reiner Farben angelegt. Umso beachtlicher ist
die malerische Virtuosität, die er auf der Grundlage einer gedämpftren
farbigen Skala entwickelte. Sein umfassendes malerisches Werk zählt zu
den reifen und eigenständigen Leistungen des deutschen Impressionismus.

Nach über drei Jahrzehnten wird es erstmals wieder im Rahmen einer
umfassenden Retrospektive gewürdigt.



Im Buch Das Bildnis im 19. Jahrhundert von Emil Waldmann, 1921 in Berlin
erschienen, finden sich in bezug auf Leo von König und die Secession die
bis heute aussagekräftige Bewertungen: "Wirklich beachtenswerte
Leistungen innerhalb des Gesellschaftlichen, die zugleich ernsthafte
künstlerische Geltung beanspruchen, findet man im modernen Deutschland,
wenn auch natürlich nur vereinzelt. (...)

Leo von Königs Damenbildnis geht noch einen Schritt weiter in der
Durcharbeitung des malerischen Problems. Es hat, was bei den Bildnissen
junger Mädchen selten vorkommt, Persönlichkeit, eine ruhige,
selbstverständliche Eleganz der Auffassung deckt sich mit der edlen
Malerei, die von der farbigen Modellierung des Kopfes ausgeht nach den
hier liegenden Werten die ganze Bildfläche gleichmäßig und ohne
Zufälligkeiten durcharbeitet, überall denselben Grad von zeichnerischer
Formenstärke und malerisch schwebender Atmosphäre beobachtend. Der
Geschmack, der noch den Anforderungen des Salons gerecht wird, erscheint
hier nicht als erste Forderung, sondern als das Resultat einer menschlich
taktvollen und malerisch kultivierten Auffassung. Geschmack von innen
heraus."



Solche Kunst, die das Können und die Probleme ihrer Zeit beherrscht, ohne
mit ihnen zu prunken, ist, als Niveau betrachtet, das glückliche Ergebnis
einer künstlerischen Entwicklung in die Breite.

Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Sachsen-Anhalt | Ort:  Wernigerode |
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