Ostholstein-Museum
23701 Eutin
Schlossplatz 1

"Ich mechte so gern noch einige Sachen machen, die mir in der Fandasie liegen..."Johann Heinrich Wilhelm Tischbein

Laufzeit: 16. September 2001 bis 14. Oktober 2001

Die Tischbein-Arbeiten werden einen kleinen Überblick über das Schaffen Wilhelm Tischbeins geben und die
verschiedenen Abschnitte seines Lebens und seines künstlerischen Schaffens andeuten. Selten zu sehen ist die
aquarellierte Federzeichnung "Götz und Weislingen", die 1781/82 während seines Zürich-Aufenthaltes, als Tischbein sich
angeregt durch Bodmer, intensiv mit der Darstellung deutscher Geschichte beschäftigte und er seinem Ziel,
"Historienmaler" zu werden nahe war, entstand. Ebenfalls ein "deutsches Historienbild" ist das Gemälde "Konradin von
Schwaben und Friedrich von Österreich vernehmen beim Schachspiel ihr Todesurteil", das Tischbein 1784 an den
Herzog von Sachsen-Gotha sandte. In der Ausstellung wird ein großformatiger Entwurf als Federzeichnung zu sehen
sein. Beide Arbeiten sind u.a. Leihgaben des Landesmuseums Oldenburg.

Tischbeins römische und neapolitanische Jahre zwischen 1783 und 1799 werden durch Alltagsszenen von dort und
durch in jenen Jahren entstandene Druckwerke repräsentiert, dazu gehören natürlich das bekannte "Vasen-Werk" und
das "Tierköpfe-Werk", das er 1796 in Neapel herausgab.

1799 zurückgekehrt nach Deutschland lebte er in Kassel, Göttingen, Hamburg und schließlich ab 1808 in bis zu seinem
Tode 1829 in Eutin. Zahlreiche Werke und Schriftstücke werfen Schlaglichter auf diese Periode. Hierbei überwiegen
Arbeiten aus seinen Eutiner Jahren. Dabei können Kunstwerke gezeigt werden, die bisher der Öffentlichkeit in Eutin noch
nicht zugänglich waren. So zum Beispiel eine der ersten in Eutin von Tischbein gefertigten Zeichnungen, eine Ratte, deren
Bildnis mit "gestrigen Tages in Eutin angekommen" bezeichnet ist oder die erst im Jahre 2000 bekannt gewordene
Kohlestiftzeichnung "Die Stärke des Mannes", die in den Eutiner Jahren entstand, oder das 1812 in Eutin gefertigte
Ölgemälde "Nachtigallenbusch / Partie im Schlossgarten", das letztmalig 1955 in einer Ausstellung der Kieler Kunsthalle
präsentiert werden konnte. Den späten Eutiner Jahren entstammen Arbeiten von Oluf Braren und Peter Nahmen
Matthiessen, die beide bei und mit Tischbein gearbeitet haben, ersterer als Besucher, letzterer als Tischbein-Schüler; zu
sehen sind Arbeiten, Aquarelle und ein Ölbild, die in enger Anlehnung an tischbeinsche Werke entstanden. Der
Tischbeinschüler Carl Andres August Goos wird dagegen nur durch einen Brief, den er im Juli 1820, als er zusammen mit
Wilhelm Tischbein nach Oldenburg gereist war, von dort an die Tischbein-Tochter Susanne nach Eutin sandte.

Die Ausstellung endet mit der Antwort Tischbeins auf ein Schreiben von Wolfgang von Goethe vom Dezember 1821; mit
zittriger Hand skizzierte Tischbein noch einmal sein berühmtes Goethe-Bildnis, das er selber als "Wanderer auf dem
Obelisk" bezeichnete. Andere Schriftstücke von Tischbeins Hand geben Hinweise auf sein Leben in Eutin.

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Kategorien:
Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Schleswig-Holstein | Ort:  Eutin |
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