Retrospektive Eva Hesse
Laufzeit: 11. Juni 2002 bis 13. Oktober 2002
Das Museum Wiesbaden, das San Francisco Museum of
Modern Art und das Whitney Museum of American Art
New York bereiten für das Jahr 2002 gemeinsam eine
Eva Hesse-Retrospektive vor. Für dieses
außergewöhnliche Ereignis sollen rund 135 Exponate aus
hochrangigen Museums- und Privatsammlungen der
USA und Europas zusammengetragen werden.
Eva Hesse gilt heute als eine der bedeutendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Die magische Anziehungskraft ihres Werkes hat ihren Ursprung im Reiz des Gegensätzlichen: Lange vor den aktuellen Diskussionen über non-lineare Systeme entdeckte Eva Hesse das Chaospotential in den Strukturen von Ordnung und Repetition. Sie unterminierte den Minimalismus und die Konzeptkunst der sechziger Jahre durch Emotion, Erotik und Körperhaftigkeit. Das Transluzente, Fließende, aber auch das Vergängliche der von ihr bevorzugten Materialien und Formen ist interpretierbar als Metapher für den Grenzbereich zwischen Realität und Absurdität. Nicht zuletzt wegen dieser Eigenschaften entsprachen Hesse's Skulpturen dem Lebensgefühl einer ganzen Generation. Die 1936 in Hamburg geborene Tochter eines jüdischen Rechtsanwalts mußte 1938 mit ihrer Familie nach New York emigrieren. Sie studierte Malerei an der Cooper Union School und an der Yale School of Art and Architecture. Entscheidende Prägungen erhielt sie Anfang der sechziger Jahre durch die Objektkunst und auch durch das Werk von Marcel Duchamp. 1964/65 verbrachte sie zusammen mit ihrem Ehemann Tom Doyle ein Jahr in Kettwig an der Ruhr. Hier verarbeitete sie Fundstücke aus einer ehemaligen Textilfabrik zu ersten dreidimensionalen Arbeiten. Im Anschluß an die Rückkehr nach New York wandte sie sich ganz der Skulptur zu und experimentierte mit den damals neuen Materialien Polyester, Glasfaser und Latex. Ihr tragischer Tod - Eva Hesse starb 1970 an einem Gehirntumor - beendete eine nur zehnjährige Schaffenszeit, in der es ihr gleichwohl gelang, ein umfangreiches Werk voll sinnlicher Ausstrahlung zu schaffen. Mehr als zehn Jahre nach den letzten Eva-Hesse-Ausstellungen in den USA und Europa wird die geplante Retrospektive zur bisher umfassendsten Würdigung ihres Gesamtwerkes. Zugleich macht die Fragilität der Arbeiten die Ausstellung zum unwiederholbaren Ereignis.
Das Museum Wiesbaden, gelegen mitten im Zentrum der Rhein-Main-Region, ist der einzige Europäische Standort
dieser Ausstellung. Hier wird die Eva
Hesse-Retrospektive im Sommer 2002 parallel zur
Kasseler documenta XI und zur Frankfurter manifesta 4
gezeigt. Begleitend zur Ausstellung plant das Museum
Wiesbaden für September 2002 ein internationales
Symposium, das die Bedeutung und die Aktualität des
Werkes von Eva Hesse von verschiedenen Seiten
ausleuchten wird. Parallel dazu sollen die
Werkverzeichnisse ihrer Arbeiten auf Papier, ihrer
Gemälde und ihrer Skulpturen vorgestellt werden.
Katalog: 224 Seiten, ca. 135 Farbabbildungen, broschiert 30 EUR, Leinen 45 EUR
Zur Museumseite: Museum Wiesbaden
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