1zu1 - Karlsruhe : Leipzig

Laufzeit: 26. Oktober 2001 bis 06. Januar 2002

Mit Malerei und Zeichnung, Plastik und Objektkunst, Foto-, Videoarbeiten sowie Installationen gibt die Ausstellung Einblick in jüngste Entwicklungen der Kunst im Osten und Südwesten Deutschlands. Von Karlsruhe nehmen Silke Fehsenfeld, Martin Gehri, Johannes Gervé, Moon-Kwan Park, Silke Stock und Patricia Waller teil, von Leipzig Piotr Baran, Frank Berendt, Bea Meyer, Julia Tomasi Müntz, Wolfgang Putz und Kathrin Senf an der Ausstellung teil, die in Kooperation mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig durchgeführt wird. Sie ist anschließend in Leipzig zu sehen.
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Johannes Gervé steht mit seinen Gemälden in der Tradition der in Karlsruhe gepflegten Landschafts- und Stillebenmalerei. Eindrücke von Reisen verarbeitend, wählt er zuweilen extreme Blickpunkte, um vorgefundene Formen auch als ins Abstrakte gehende Struktur sichtbar zu machen, die aber durch die weiche Farbigkeit atmosphärisch in den wiedergegebenen Bildraum integriert wird.
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Frank Berendt erfaßt in seinen Gemälden momenthaft, zuweilen wie in Bewegung wahrgenommen, Objekte und Situationen der Wirklichkeit in eng gewählten, nahsichtigen Ausschnitten. Kathrin Senfs Schwarzweiß-Fotografien zeigen Dorfplätze und Hinterhöfe. Auch sie greift Ausschnitte unserer Realität auf, die aber im harten Hell/Dunkel-Kontrast der Nachtaufnahme überscharf gezeigt werden und seltsam erstarrt, in die Ferne gerückt wirken. Moon-Kwan Park sucht in seinen Gemälden nach einem Ausdruck der ihn prägenden östlichen und westlichen Kultur. Dichte Farbflächen, in vielen Schichten übereinander aufgebaut, treten in seinen Bildern in Dialog mit offen belassenen Flächen, auf denen reduzierte graphisch-lineare Formen als kalligraphische Zeichen Akzente setzen. Das spannungsvolle Zusammenspiel von Farbfläche und graphischer Linie ist auch Thema der Zeichnungen und Gemälde von Julia Tomasi Müntz. In Wolfgang Putz' Gemälden ist auch der Bildhauer spürbar. Aus Flächen, die sich in Schichten übereinander gelegt verdichten, entwickelt er plastisch wirkende Farbkörper.
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Silke Fehsenfeld und Silke Stock zeigen Gemeinschaftsarbeiten, die in diesem Jahr entstanden sind. Die Bildhauerinnen, Fehsenfeld mehr in abstrakten Formen, Stock eher figürlich arbeitend, fügen Plastiken und Objekte zusammen, die sich - durch Fotos und Texte ergänzt - zu Geschichten fügen und Themen wie Arbeit, Freiheit oder Fremdheit in assoziativer Weise umspielen.
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Martin Gehri lenkt den Blick auf die plastische Form alltäglicher Gegenstände, die er in die Fläche aufklappt oder mit ungewöhnlichen Materialien nachformt.
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Patricia Wallers Häkelobjekte greifen ironisch gesellschaftspolitische Themen auf. Mit Häkelnadel und Wolle formt sie Alltagsgegenstände bzw. -situationen nach, die pointiert auf die ihnen innewohnende Ambivalenz verweisen. Material und Technik als Inbegriff hausfraulicher Biederkeit steigern die Wirkung entscheidend und hinterfragen zudem auch Rolle und Stellenwert der Künstlerin in Kunst, Kultur und Gesellschaft. Auch Bea Meyer arbeitet mit textilen Materialen. Sie setzt sich in ihrer in Rastatt gezeigten Arbeit mit dem Hauptwerk der Rastatter Sammlung, Anselm Kiefers Holzschnitt-Collage "Wege der Weltweisheit: die Hermanns-Schlacht", auseinander. Piotr Baran bezieht mit seiner Videoinstallation den Außenraum der Städtischen Galerie Fruchthalle mit ein.
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Das Spektrum der gezeigten Arbeiten ist äußerst breit gefächert, wenn auch immer wieder die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit, mit der Erscheinung der Außenwelt und ihrer Wahrnehmung Thema ist. Ob hier zwischen Leipzig und Karlsruhe grundlegende Unterschiede in der künstlerischen Auffassung zu erkennen sind, bleibt die spannende Frage dieser Ausstellung.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Rastatt |
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