CORINNE WASMUHT - MALEREI 1990-2003
Laufzeit: 20. September 2003 bis 16. November 2003
Corinne Wasmuht (geb. 1964) gehört zu den einflussreichsten Künstlern der jüngeren Generation in Deutschland. Aufgewachsen in Argentinien, hat die Malerin seit den 1980er Jahren in Düsseldorf und Berlin eine eigenwillige, kaum auf generations- oder künstlergruppenspezifische Einflüsse zurückzuführende Position entwickelt. Ihrer aufwändigen, minutiösen Arbeitsweise zum Trotz ist in den vergangenen 15 Jahren ein umfangreiches Werk entstanden, das in der Ausstellung in Baden-Baden erstmalig im Gesamtzusammenhang vorgestellt wird.
Corinne Wasmuhts Bilder sind Verlangsamungen. Schildkröten, Frösche oder Schlangen - Tiere, die sich mitunter stundenlang nicht bewegen, halten in den frühen Gemälden von Corinne Wasmuht völlig und endgültig still. Die Farben und Muster der Tierkörper scheinen ein ornamentales Leben in der Bildfläche zu beginnen, ohne aber etwas anderes als sich selbst zu ornamentieren. Die neueren Bilder wirken häufig so, als würden verschiedene Sichtbarkeiten einander überlagern. Das kurze Auftauchen von Vorstellungen im Bewusstsein und deren assoziative Verknüpfung miteinander werden während des monatelangen Malprozesses in ein dauerhaftes Bild überführt. Das Wahrnehmungssystem der Welt, das sich Corinne Wasmuht mit ihrem Bilderfindungsverfahren geschaffen hat, funktioniert abseits kurzfristiger Themenkonjunkturen als hochfeines Sensorium der Gegenwart. In ihrer Malerei hebt sich die Unterscheidung von echt und simuliert, von real und inszeniert, von natürlichem Anblick und digitalem Schein auf. Mit ihrem unzeitgemäß langsamen Bilderzeugungsverfahren in Öl setzt Corinne Wasmuht dem massenmedialen Bilderrauschen ein anders strukturiertes Instrumentarium entgegen.
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