Staatliche Kunsthalle
76530 Baden-Baden
Lichtentaler Allee 8a

STEFAN ETTLINGER

Laufzeit: 29. November 2003 bis 25. Januar 2004

„Das Fernsehprogramm ist wie ein Wasserhahn, den kann man aufdrehen, dann kommen Bilder heraus. Da gibt es eigentlich alles...“ (Stefan Ettlinger).

Stefan Ettlinger benutzt fast ausschließlich bereits existierende Bilder als Fundus für seine Malerei. Nach dem Prinzip des Zappings greift er aus der unerschöpflichen Bilderflut der Fernsehkanäle, aus Videos, Illustrierten, Postkarten und eigenen Aufnahmen Szenen und Fragmente heraus und lässt die einzelnen Bildteile in leuchtenden, pastosen Farben aquarellhaft zu großen weitläufigen Landschaftsbildern zusammenfließen. Menschen, Häuser, Pferde, Strandszenen, Märklin-Straßenbahnen werden tableauhaft zu rätselhaften Panoramen zusammenmontiert. Die dünnflüssige Eitempera homogenisiert, was nicht zusammengehört. Da landet ein Ufo im Neubaugebiet, während Polizisten inmitten dünenartiger Landschaften Straßensperren errichten, der biblische Jonas wird vom Fisch verschluckt, und Männer zerlegen eine Luxuslimousine in ihre Einzelteile.

Wer versucht, das Dargestellte als Geschichte oder Szene zu entschlüsseln, verfehlt die Wirkweise dieser Bilder. Sie setzen sich aus gegensätzlichen Versatzstücken und Splittern unserer massenmedial zerstreuten Wahrnehmungswelt zusammen und stellen damit visuelle Ordnung als Prozess, als etwas immer neu Entstehendes dar. Stefan Ettlinger baut Brüche, Zäsuren und Perspektivwechsel ein, setzt realistisch gemalte neben abstrakte Bereiche oder lässt die Leinwand teileweise ganz frei. Dadurch wird jeglicher einheitliche Erzählduktus aufgehoben und eine eindeutige Bildbotschaft unterlaufen.

„Ich male Menschen, Landschaften, Häuser, Autos, aber nicht, was die Menschen in der Landschaft machen, ob sie die Landschaft verschmutzen. Die so genannte thematische Vertiefung ist schnell eine Verengung. Eine thematische Serie hat mir nicht so entsprochen, ich wollte nicht, dass sich da etwas bestätigt und auf einer fiktionalen Ebene nur die Realität nacherzählt wird. Wenn ein paar Leute in einem Bild zu sehen sind oder zwei Bilder auf einer Leinwand, und du weißt nicht, welche Beziehungen da untereinander bestehen, dann ist das interessanter anzusehen.“ (S.E.)

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