Verstrickungen - Arbeiten von Annette Greiner
Laufzeit: 14. Mai 2002 bis 10. November 2002
Im Zentrum der Ausstellung: sechs Strickpuppen, buntlackiert, eine
Metallkrone auf dem Kopf. Wie Denkmäler textilarbeitender Frauen stehen die
lebensgroßen Figuren im Raum: als seien sie vom Däumeling-Format der
Handpuppe angewachsen ins Gigantische des Menschenmaßes.
Annette Greiners Strickliesl-Installation ist eine künstlerische Annäherung
an das Thema Geschlechterrollen. Als Metapher für textiles Arbeiten und
weibliche Produktivkraft ist die Installation auch lesbar als Bild von
Disziplinierung und Selbstbeherrschung. Assoziationen an bürgerliche
Erziehungsideale klingen an: Mädchen ab 3 Jahre mußten im 19. Jahrhundert
stricken können, bevor sie lesen lernen durften - Erziehungsziel: Geduld und
Körperdisziplin. Lange Wollschläuche, produziert an den Riesen-Liesln, hat
die Künstlerin zu "Strickleitern" verarbeitet: Als Metaphern für Leitern in
die Zeit sind sie wie Chronometer für verstrickte Lebenszeit im Raum
installiert: Die Arbeitsstunden sind an den Farben ablesbar. Die
Installation ironisiert auch die jahrhundertealte Produktion banaler,
unnötiger Dinge: Eierwärmer, Kissenzierrat, Bügelschoner & Co.
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