Mäuse
Feinde, Freunde, Spiegelbilder
Laufzeit: 16. Juli 2020 bis 08. November 2020
Die Ausstellung versammelt Werke bekannter Künstlerinnen und Künstler, wie zum Beispiel Günter Grass, Felix Droese, Kathariane Fritsch, Dieter Krieg, Walter Schels und Deborah Sengl.
Mäuse (und Ratten) begleiten uns Menschen seitdem wir sesshaft sind, und sind uns in alle Teile der Welt gefolgt. Sie fressen Körner, Mehl und Brot und sind bzw. waren deshalb ebenso auf Äckern anzutreffen wie in Speichern, Mühlen, Backstuben und Wohnhäusern: überall da, wo Getreide angebaut und Brot gebacken und gegessen wird.
Das Verhältnis zwischen Menschen und Mäusen ist vielschichtig. Lange wurden die kleinen Nager nur als Feinde und Nahrungskonkurrenten angesehen, man versuchte sie fernzuhalten, zu fangen und zu töten. Katzen, Fallen und Gift wurden gegen sie eingesetzt. Korn und Brot waren kostbar, oft auch knapp. Zudem galten die Tiere als Vorboten von Krankheiten und als Hinweis auf Unrat und Schmutz. Bis heute verursachen Mäuse Angst und Grauen.
Erst im 19. Jahrhundert wurden Mäuse auch als Mitgeschöpfe wahrgenommen, später sogar als possierliche, knopfäugige Tierchen. Besonders Ratten gelten als klug, denn sie überstanden alle menschlichen Anschläge, und in den 1980ern kursierte die Erkenntnis, dass sie sogar einen Atomkrieg überleben könnten.
Im 20. Jahrhundert wurde die Maus, gern auch mit ihrer Gegenspielerin, der Katze, für Comic und Trickfilm entdeckt. Immer ist es die Maus, die wendiger und gewitzter ist als ihre Gegner. Bei Art Spiegelman wurde sie zur Metapher der verfolgten Juden im 2. Weltkrieg, und später für Urban Art Künstler zur Identifikationsfigur.
In vielen Darstellungen mit Mäusen und Ratten geht es um Kampf und Krieg. Auch bei den Visualisierungen von Karl Kraus‘ Schauspiel „Die letzten Tage der Menschheit“ hat sich die Künstlerin Deborah Sengl für weiße Ratten als Protagonisten entschieden. Das Museum zeigt 19 von 24 Szenen dieses Projekts.
Zur Museumseite: Museum Brot und Kunst - Forum Welternährung
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