Ei
Laufzeit: 20. März 2020 bis 28. Juni 2020
Welch Überraschung(s-Ei) war es, als bekannt wurde, dass der Juwelier der Zaren, Peter Carl Fabergé (1846-1920), auf seiner Flucht in Folge der Oktoberrevolution für einige Zeit in der Weltkulturstadt Wiesbaden pausierte, unerkannt und zurückgezogen. In Hommage an den Juwelier, der vor allem mit seinen kaiserlichen Ostereiern Weltruhm erlangte, wird das Ei als ein zentrales Motiv der Gegenwartskunst in der international und hochkarätig besetzten Gruppenausstellung im Nassauischen Kunstverein beleuchtet.
Welch Überraschung(s-Ei) war es, als bekannt wurde, dass der Juwelier der Zaren, Peter Carl Fabergé (1846-1920), auf seiner Flucht in Folge der Oktoberrevolution für einige Zeit in der Weltkulturstadt Wiesbaden pausierte, unerkannt und zurückgezogen. In Hommage an den Juwelier, der vor allem mit seinen kaiserlichen Ostereiern Weltruhm erlangte, wird das Ei als ein zentrales Motiv der Gegenwartskunst in der international und hochkarätig besetzten Gruppenausstellung im Nassauischen Kunstverein beleuchtet.
„Alles ist Eier. Die Welt ist ein Ei. Die Welt wird aus dem großen Eigelb, der Sonne, geboren.“ Mit diesen Worten beschreibt der belgische Künstler Marcel Broodthaers die universale Kraft des kleinen und dabei hoch komplexen Gebildes der Natur. Das Ei ist das Sinnbild der perfekten Einheit von Minimalismus, Form und unendlicher Schöpfungskraft.
Die scheinbar einfache Form eines in sich abgeschlossenen Systems bietet dem sich entwickelnden Wesen für einen begrenzten Zeitraum einen Nähr- und Schutzraum. Das Ei ist von asketischer Schönheit und birgt einen unglaublichen, wunderbaren Inhalt: Leben. Seit jeher spielt das Ei daher eine besondere Rolle in den Kulturen der Welt. Als Weltenei ist es Ausgangspunkt für die gesamte Schöpfungsgeschichte, als Ei des Kolumbus bietet es eine verblüffend einfache Lösung für ein schier unlösbares Problem und seit Plutarch ist das Grübeln darüber, ob zuerst das Ei oder die Henne gewesen sei, eine unserer grundsätzlichen philosophischen Fragestellungen.
Gerade an Ostern wird das Ei besonders prominent. Ursprünglich aus praktischen Gründen wurden in der Fastenzeit die zur Haltbarmachung gekochten Eier bunt eingefärbt, um sie von den ungekochten unterscheiden zu können. Daraus entwickelten sich regelrechte Kunstformen, bei der die Ei-Form zur Hülle für vielfältige Überraschungen wurde.
So gestaltete der Juwelier Peter Carl Fabergé im Jahre 1885 ein ganz besonderes Ostergeschenk für die Gattin des Zaren Alexander III.: ein aufklappbares Ei aus weißer Emaille, in welchem innerhalb eines goldenen Dotters wiederum ein goldenes, mit Rubinen besetztes Huhn sitzt. Dies begeisterte nicht nur den gesamten Hof. In den folgenden Jahren entstanden in der Werkstatt Fabergés rund fünfzig Kaiserliche Prunkeier sowie zahlreiche weitere Eier von unermesslichem Wert für adelige und großbürgerliche Auftraggeber. Die Oktoberrevolution zwang Fabergé zur Flucht aus Russland - von Sankt Petersburg über Riga gelang er für eine kurze Zeit in die „Weltkulturstadt Wiesbaden“.
In der international besetzten Gruppenausausstellung über das Ei in der zeitgenössischen Kunst gleicht kein Ei dem anderen. Die Werke von Julius von Bismarck, Björn Braun, Marcel Broodthaers, Natalie Djuberg & Hans Berg, Peter Carl Fabergé, Siri Hagberg, Agata Ingarden, Benjamin Patterson, Kirsten Pieroth, Katarzyna Przezwańska, Josefine Reisch, Karin Sander, Pedro Wirz und He Xiangyu stellen die einfache Form des so hochkomplexen Gebildes der Natur in den Fokus und schlagen einen Bogen zu den weltberühmten Fabergé-Eiern.
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