Kunstverein Hannover
30159 Hannover
Sophienstraße 2

Artistic Intelligence

Laufzeit: 27. April 2019 bis 30. Juni 2019

Mit der Ausstellung »Artistic Intelligence« werden künstlerische Strategien dargestellt, die sich mit dem Einfluss von Algorithmen, Maschinen und künstlicher Intelligenz befassen. Die schleichende Bevormundung und Verselbstständigung menschlicher Entscheidungsfindung, neue Formen der subtilen Zensur mittels Algorithmen wie auch das Wechselverhältnis von artiziellen und biologischen Strukturen werden in den Werken thematisiert.

Die Stiftung Niedersachsen thematisiert künstliche Intelligenz und deren Anwendungen in der Kultur im Rahmen einer Tagung (15./16.05.2019), die der Kunstverein Hannover inhaltlich flankiert.

»Künstliche Intelligenz« ist zum Keyword sowohl für technischen Fortschritt als auch diffuse Drohszenarien geworden. Die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Thema begann bereits in den 1980er Jahren, und die jüngsten technologischen Fortschritte auf diesem Feld haben der Kunst nicht nur neue reizvolle Themenfelder eröffnet, sondern auch neue künstlerische Mittel zur Verfügung gestellt. Der Kunstverein Hannover geht mit der Ausstellung »Artistic Intelligence« nun der Frage nach, inwieweit sich Künstler*innen neuester technischer Möglichkeiten künstlicher Intelligenz in ihrer künstlerischen Praxis bedienen. Artifizielle neuronale Netze – GAN genannt (Generative Adversial Neural Networks) – und algorithmische Prozesse, die ein »maschinelles Lernen« ermöglichen, sind in Industrie und Wirtschaft längst etabliert und dominieren den menschlichen Alltag. Den damit einhergehenden Vorzügen und Bequemlichkeiten stehen allerdings auch Formen der Zensur und Überwachung gegenüber.
Die Ausstellung versammelt elf Positionen, die schon früh die Methoden der Verselbständigung künstlich-maschineller Systeme befragen – so in den Werken von Harun Farocki oder Anne-Mie Van Kerckhoven. Vermeintlich autonomes Verhalten von Maschinen wie auch die Omnipräsenz künstlicher Intelligenz werden in den Werken von Sougwen Chung, Arcangelo Sassolino, Miao Ying und Julia Żabowska sichtbar. Zugriffe auf große Datenpools als Voraussetzung für computergenerierte Lernmethoden führen zu erstaunlichen Bildergebnissen in den Beiträgen von Sofia Crespo, Mario Klingemann und Anna Ridler. Matthew Plummer-Fernandez behandelt weitreichende Folgen von Zensur und Überwachung in seiner Arbeit, und Helen Knowles beleuchtet künftige Fragestellungen nach der juristischen Einordnung und moralischen Handhabe künstlicher Intelligenz. Diese Ansätze fächern den tiefgreifenden technischen Wandel unserer Gesellschaft auf und beleuchten ihn aus der Perspektive der Kunst.

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