Der Maler Leonhard Boldt (1875-1963)
Laufzeit: 25. November 2018 bis 03. Februar 2019
In der Zeit vom 25. November 2018 bis 3. Februar 2019 widmet sich das Ostholstein-Museum dem Leben und Werk des Eutiner Malers Leonhard Boldt, der sich in den knapp sieben Jahrzehnten seines Schaffens nicht nur künstlerisch als Porträt- und Landschaftsmaler überregional einen Namen gemacht, sondern auch in der Eutiner Landschaftsgestaltung rund um die Seen großen nachhaltigen Einfluss genommen hat. 1875 in ärmlichen Verhältnissen in Eutin geboren, studierte Leonhard Boldt nach einer Barbierlehre an den Kunstakademien in Berlin und München, besuchte die Académie Julien in Paris und wurde Meisterschüler des bekannten Porträtisten Hubert von Herkomer in London, bevor er nach seiner Heirat 1905 mit der reichen Schweizerin Marie Siegrist in Berlin, Eutin und Hamburg wohnhaft wurde. Zahlreiche Studienreisen führten ihn u.a. in die Schweiz, nach Holland, Italien und Bornholm.
Seine Porträts, die Leonhard Boldt als Auftragsarbeiten zum Teil nach Fotografien schuf, bestechen zum einen durch seinen Blick für die charakteristischen Züge seines Gegenübers, zum anderen durch seine der Wirklichkeit verpflichteten Malweise, die gerade in den Kohle- und Bleistiftzeichnungen eine fotografische Wirkung entfaltet. Die frühen Landschaftsbilder des Künstlers sind im Gegensatz dazu noch ganz dem Spätimpressionismus verpflichtet. Erst in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg gelangt Leonhard Boldt auch hier zu einer reduzierten, natur- und detailgetreuen Wiedergabe des Motivs.
In seinem ausgewogenen künstlerischen Schaffen widmete sich Leonhard Boldt der Porträt- und hiesigen Landschaftsmalerei, als Privatmann engagierte er sich in besonderem Maße für seine Heimatstadt und deren landschaftliche Umgebung, indem er am großen Eutiner See und am Kellersee Wanderwege und Uferbefestigungen anlegen ließ sowie in der Stadt die Gestaltung von Rosengarten, Stadtbucht und Seepark initiierte. Für seine Verdienste wurde er 1950 zum ersten Ehrenbürger Eutins ernannt.
Heutzutage befinden sich nur wenige Werke des Malers in öffentlichem Besitz. Für die Ausstellung wurde das Ostholstein-Museum durch zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz unterstützt.
Zur Museumseite: Ostholstein-Museum
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