Anerkennung! Von gesellschaftlichen Kämpfen um Teilhabe
Laufzeit: 11. November 2018 bis 13. Januar 2019
In einer neuen Sonderausstellung nimmt das Stadtmuseum Oldenburg das 100-jährige Jubiläum des Frauenwahlrechts 1918 zum Anlass, sich mit gesellschaftlichen Kämpfen um Teilhabe von damals bis heute zu befassen: Die Ausstellung mit dem Titel „Anerkennung! Von gesellschaftlichen Kämpfen um Teilhabe“ wird am Sonntag, 11. November, um 11 Uhr eröffnet und läuft bis zum 13. Januar. Im Fokus stehen ganz verschiedene Fragen: etwa, welche Gruppen auch nach 1918 noch um ihr Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft kämpfen, welche Ausgrenzung sie erfahren und inwiefern diese nicht nur sichtbar gemacht, sondern auch überwunden werden kann. Wie weit sind die Gruppen in ihrem Kampf um Repräsentation und Beteiligung gekommen?
Das Stadtmuseum ist für die Konzipierung der Ausstellung ganz neue Wege gegangen: Neben der historischen Aufarbeitung der Themen hat das Museum mit unterschiedlichen Partnern aus der Stadtgesellschaft eine Koproduktion angeregt. „Uns war wichtig, gerade nicht über und für die von Ausgrenzung betroffenen Menschen zu sprechen, sondern sie selbst zu Wort kommen zu lassen. Damit greifen wir den zentralen Auftrag aus dem Stadtlabor zum neuen Stadtmuseum vom Dezember 2016 auf, nämlich die Vielfalt der Stadtgesellschaft zu repräsentieren und mit verschiedenen Gruppen direkt zusammenzuarbeiten“, sagt Dr. Nicole Deufel, Leiterin des Amtes für Museen, Sammlungen und Kunsthäuser, und Initiatorin und Kuratorin der Ausstellung.
„Wir haben Bürgerinnen und Bürger der Stadt Oldenburg gefragt: Wie fühlt sich die Ausgrenzung an, die sie heute noch erleben? Und was muss getan werden, um eine Teilhabe an der Gesellschaft zu erreichen? Erinnerungen, Meinungen und Antworten mündeten dann in ganz unterschiedliche Kunstwerke der Beteiligten, die in den Ausstellungsräumen des Stadtmuseums zu sehen sind“, so Kristina Gerigk, wissenschaftliche Volontärin im Amt für Museen und Co-Kuratorin der Ausstellung. Die einzelnen Ausstellungsthemen sind daher genauso vielfältig wie die Oldenburger Stadtgesellschaft: Neben dem Frauenwahlrecht wird auch das Ausländerwahlrecht behandelt, denn Bürgerinnen und Bürger ohne deutschen (oder europäischen) Pass dürfen noch immer nicht wählen. Außerdem kommen in der Ausstellung Menschen in Armut, Menschen mit Lese- und Schreibschwäche, Menschen mit unterschiedlichen Sexualitäten sowie Menschen mit Behinderung zu Wort.
Partner aus der Stadtgesellschaft
Gruppen, die die Ausstellung aktiv mitgestaltet haben, sind Na Und e.V., Gemeinnützige Werkstätten Oldenburg e.V., IBIS e.V. und die ABC-Selbsthilfegruppe an der VHS Oldenburg. Auch die Werkschule Oldenburg e.V. war ein zentraler Partner. Mit dem Projekt „unbehaust“ hat die Werkschule gemeinsam mit Teilnehmenden aus verschiedenen Gruppen über den Zeitraum einer Woche ein Kunstwerk rund um das Thema Obdachlosigkeit und Armut gestaltet. Das dabei genutzte „kulturelle Wohnzimmer“ findet ebenfalls Eingang in die Ausstellung und wird während der gesamten Laufzeit als Ort der Begegnung fungieren.
Zur Museumseite: Stadtmuseum
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