Raymond E. Waydelich - Zum Achtzigsten
Laufzeit: 16. September 2018 bis 04. November 2018
Als Vierzehnjähriger erhielt er eine erste Bildhauerausbildung in der Werkstatt seines Vaters, durfte aber schon ein Jahr später auf Empfehlung seines Lehrers Louis Fritsch die Académie des Arts decoratifs in Straßburg besuchen. Nach vier Jahren schloss er das Studium mit einem Diplom ab und wurde mit dem Großen Preis der Stadt Straßburg ausgezeichnet.
1959 wurde er als Wehrpflichtiger eingezogen und im Algerienkrieg für 18 Monate als Armeefotograf eingesetzt. 1961 machte er seine erste Fotoreportage über römische Fundstätten in Algerien. 1962 kehrte er nach Straßburg zurück und arbeitet dort zunächst als Dekorateur.
Er gehört zu den bekanntesten lebenden Künstlern Frankreichs. Seine Werke befinden sich weltweit in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Besonders berühmt sind seine aquarellierten Collagen geworden, die realexistierende Lebewesen (Krokodil, Katze, Schwein) geisterhaft verfremdet innerhalb von Landschaften zeigen.
Sein Stil, der vielfach Motive und Elemente prähistorischer Höhlenmalereien oder der griechischen Mythologie aufgreift, nähert sich dem fantastischen Realismus. Darstellungen von Fabelwesen, aber auch Ikonen der Moderne, wie beispielsweise John Wayne, dienen der Illustration einer „Mythologie der Moderne“, welche aus Sicht des Künstlers letztlich einer „Archäologie der Zukunft“ vorgreifen soll. Zentralgestalt dieses Ansatzes ist die Straßburger Modistin Lydia Jacob, deren Aufzeichnungen er durch Zufall entdeckte, und um die ab diesem Zeitpunkt sein künstlerisches Œuvre kreist. Er erfand einen Lebenslauf für eine Frau, die zu seiner imaginären Muse und fiktiven Koautorin wurde.
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