Felix Hollenberg
Laufzeit: 14. Oktober 2018 bis 28. April 2019
Zur 150. Wiederkehr des Geburtstags von Felix Hollenberg, der am 15. Dezember 1868 in Sterkrade bei Oberhausen zur Welt kam, würdigt das Kunstmuseum Albstadt den großen Erneuerer der Radierung mit einer umfassenden Ausstellung, die neben seinem bedeutenden Radierwerk auch sein malerisches Werk neu ins Blickfeld rückt. Sein bis heute grundlegendes „Handbuch für Malerradierer“, an dem Hollenberg seit 1917 arbeitete, trägt im Titel einen Begriff, der den des Radierers mit der Malerei verbindet. Gemeint sind hier Künstler, die den Tiefdruck nicht zu Reproduktionszwecken nutzen, sondern sich mit der Ätzkunst rein künstlerischen Aufgaben widmen, wie er selbst es ausdrückt.
Gegenüber den spontanen Möglichkeiten der Malerei, insbesondere unter freiem Himmel, scheinen die vielfältigen und bisweilen aufwändigen Verfahren der Radierung geradezu das Gegenteil zu verkörpern. Und doch ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Dies zeigt gerade der Blick auf die Wolken, die vor der Natur bei schnell sich änderndem Licht nur in einer raschen Malweise erfasst werden können. Ohne diese malerische Naturerfahrung ist aber auch Hollenbergs Kunst, Wolken, Dämmerlicht und Wettererscheinungen in der Radierung einzufangen, nicht denkbar. Mit dieser Landschaftskunst zählt er um 1900 zu den wichtigsten Protagonisten der Originalradierung in Deutschland – im Blick auf die Formen der Erde wie des Himmels.
Über 75 Radierungen und über 75 Gemälde sowie eine Auswahl von Zeichnungen und Aquarellen führen die künstlerische Arbeit Hollenbergs lebendig vor Augen, ergänzt durch die Einrichtung einer Druckwerkstatt. Im „Salon der Freunde“ wird aber auch Hollenbergs kommunikative und politische Seite lebendig. Er setzt sich schreibend für Künstlerkollegen ein und denkt – als vom Niederrhein ins Schwabenland Zugereister – über Heimatkunst und Heimatbegriff nach. Eine Lebensfreundschaft verbindet ihn mit Georg Friedrich Zundel, mit dem er zum Kreis von führenden Sozialisten wie Clara Zetkin, Rosa Luxemburg und Wilhelm Keil gehörte.
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