„Feedback“ von Marcel Walldorf.
Laufzeit: 18. September 2018 bis 20. Oktober 2018
Vom 18. September bis 20. Oktober zeigt das 1822-Forum der Frankfurter Sparkasse in der Fahrgasse 9 die Ausstellung „Feedback“ von Marcel Walldorf. Der Absolvent der Hochschule für Bildende Künste Dresden schuf dafür eine große, raumgreifende Installation mit erschreckend dystopischem Inhalt. Das Diorama stellt einen Ausschnitt einer öffentlichen Parkanlage in Teichnähe dar. Ein Teil des Galeriebodens ist durch angehäufte Erde leicht erhöht und flächig mit Kunstrasen bedeckt. Im Hintergrund warnt ein offizielles Schild: „Füttern verboten!“. Eine Gruppe realistisch gestalteter Nilgänse läuft an diesem Ort des Schreckens herum, verstreut liegen Gänsekot und Brotkrumen. Aus der Wiese ragt ein eingebuddelter Kopf samt Schultern hervor. Die Figur ist die Büste einer älteren Dame, kunstvoll gefertigt aus Silikon und Echthaar, mit starken Blessuren im Gesicht. Um sie herum türmen sich alte Brötchen und Brotkrusten.
In seinem Beitrag zu dem anlässlich der Ausstellung erscheinenden Katalog schreibt der Berliner Kulturwissenschaftler und Publizist Peter Szillat: „Dem juristischen Grundsatz folgend, dass Strafe und Verbrechen in einem direkten Verhältnis zueinander stehen sollen, wird hier die Strafe für das Verbrechen des Vogelfütterns vollstreckt. Das Diorama überspitzt die dystopische Vision einer überzogenen und absurden Bestrafung im Stil einer Steinigung: Die Brötung.
… Es ist nicht die Aufgabe dieses Katalogs, und erst recht nicht die des Künstlers, sein Werk erschöpfend zu erklären. Walldorfs Werke sollen unterhalten, verblüffen und Spaß machen, den Betrachtenden vielleicht eine Anekdote oder ein #Hashtag wert sein. Sie sollen eine Geschichte erzählen und zu einer Spurensuche einladen. Eine Spurensuche zu aktuellen Debatten jenseits der Kunstszene. … Walldorf will sich abgrenzen vom Standpunkt des intellektuellen hippen Künstlertypus, der vom Atelier aus die Welt erklärt. Statt abstraktem Gedankenspiel und minimalistischster Materialität besinnt Walldorf sich hier auf die Form einer aufwendig inszenierten, konkreten, aber absurden Situation.“
Marcel Walldorf wurde 1983 in Friedberg/Hessen geboren. Zunächst studierte er ab dem Jahr 2004 an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main freies und figürliches Zeichnen bei Prof. Manfred Stumpf und Bildhauerei bei Prof. Wolfgang Luy. Nach dem Vordiplom wechselte er 2008 an die Hochschule für Bildende Künste Dresden, wo er sein Studium der Bildhauerei fortsetzte. Im Jahr 2012 erwarb er sein Diplom und war dann bis 2014 Meisterschüler bei Prof. Eberhard Bosslet.
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