Helga Griffiths - Die Essenz der Kohle
Laufzeit: 06. Mai 2018 bis 16. September 2018
Mit Helga Griffiths wird eine Künstlerin vorgestellt, die die zeitgenössische Kunst um den Geruchssinn erweitert hat. Sie gilt auf diesem Gebiet als Pionierin. Anders als das Sehen führt das Riechen unmittelbar in die emotionalen Kerngebiete des Gehirns. Gerüche hinterlassen Spuren im Gedächtnis und lösen noch nach vielen Jahren Erinnerungen an bestimmte Orte, Menschen und Situationen aus. Die 1959 in Ehingen an der Donau geborene Helga Griffiths arbeitet mit den Verfahren der Feldforschung und Spurensuche ebenso wie mit körperbezogenen und partizipativen Ansätzen. Nach Studien an der Rutgers University, New Jersey, der Kunstakademie Stuttgart sowie der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, erweiterte sie ihr Spektrum am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Seit gut zwanzig Jahren entwickelt sie aufwändige, multisensuelle Wahrnehmungs- und Erlebnisräume, mit denen sie international bekannt geworden ist.
Für ihre Einzelausstellung im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr hat sie zwei Erlebnisräume zur Metamorphose von Kohlenstoffen entwickelt, die vom schwärzesten Schwarz bis zum funkelnden Weiß führen und überlagert werden vom Duft der Kohle. Ausgehend von dem Konzept „18C – Erinnerung an eine verflüchtigte Landschaft“ hat sie in Zusammenarbeit mit dem Parfümeur Karl-Heinz Bork aus der destillierten Essenz von Steinkohle den Duft „18C – Essenz der Kohle“ komponiert. Der Duft erinnert an den langen Entstehungsprozess von Kohle. Dieser reicht von der Entstehung von Kohlenstoff im Weltall, über die Urwälder der Karbonzeit, dem Prozess der „Inkohlung“ abgestorbener Pflanzen bis hin zu Abbau und Verbrennung. Exklusiv zur Ausstellung erscheint in einem aufwendig gestalteten Flakon die Duftkreation „18C“ in limitierter Auflage von 250 Stück zum Preis von 55,- EUR. Über 2018 hinaus hält so ein Duft Erinnerungen an das Zeitalter der Kohle wach.
Vom „schwarzen Gold“ zum glänzenden Diamanten: Im zweiten Ausstellungsraum funkeln aus einem Stück Steinkohle im Labor gezüchtete Diamanten im Licht. Ergänzend lässt eine dynamisch gesteuerte, spiralförmige Lichtinstallation an die ungeheuren Energien und die (Farb-) Explosionen denken, die die Entstehungs- und Transformationsprozesse von Kohle begleitet haben. Die abstrahierten, züngelnden und knisternden Licht- und Klangsequenzen veranschaulichen zudem auch den menschlichen Einfluss auf den Kohlenstoff-Zyklus und erinnern an die unterirdischen Kavernen, in denen die Steinkohle abgebaut wurde.
Wie auf einer Zeitreise in eine noch unbekannte Zukunft eröffnen sich über Klänge, Lichter, Bilder und Düfte räumliche und zeitliche Dimensionen.
Zur Museumseite: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in der Alten Post
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