Esper Postma
Laufzeit: 28. Juli 2018 bis 26. August 2018
Museen stiften Bedeutung – sie tun es z.B., indem sie Objekte im Kontext einer Sammlung verorten. Für das einzelne Objekt birgt dieser Vorgang zugleich die Gefahr von Bedeutungsverlust. Von Zeit zu Zeit ist daher ein Perspektivwechsel geboten, gerade dann, wenn das Museum im Rahmen einer Neukonzeption den eigenen Standort neu bestimmt. Was passiert, wenn Objekte der „Städtischen Kunstsammlungen“ mit Fragestellungen außerhalb des Bezugssystems „Heimatmuseum“ konfrontiert werden?
In Rebis werden ausgewählte religiöse Bildwerke aus dem Stadtmuseum zum Gegenstand aktueller künstlerischer Auseinandersetzung. Esper Postma nimmt sie in den Dienst für eine ebenso spielerische wie poetische Reflexion über Körperbilder und geschlechtliche Identitäten, die sich dabei als hochgradig dynamisch, durchlässig und flexibel erweisen. Ausgangspunkt sind das spätgotische Tafelbild einer bärtigen Frau am Kreuz, eine moderne Pietà und die Figur einer trauernden Madonna, die vielleicht doch nicht trauert, sondern – errötet? sich verschämt in ihrem Mantel verkriecht?
Durch architektonische Interventionen und subtile neue Setzungen eröffnet Postma dem Betrachter überraschende Zugänge und Lesarten für altvertraute Figurationen und dadurch nicht zuletzt für die Sammlung des Stadtmuseums und ihre Objekte.
Esper Postma (*1988) stammt aus den Niederlanden. Er studierte bildende Kunst an der Gerrit Rietveld Academy in Amsterdam und der Städelschule in Frankfurt. Heute lebt und arbeitet er in Amsterdam und Berlin. Nach P///AKT in Amsterdam und Moira in Utrecht ist Rebis seine erste Einzelausstellung in Deutschland.
Zur Museumseite: Stadtmuseum Lindau
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