Sakulowski. Weltbild
Laufzeit: 07. Juli 2018 bis 21. Oktober 2018
Zum 75. Geburtstag von Horst Sakulowski präsentiert das Panorama Museum Bad Frankenhausen rund 130 Werke des Künstlers auf zwei Etagen, darunter Gemälde und Druckgrafiken, vor allem aber Zeichnungen, die seit den 1990er Jahren entstanden sind und Sakulowski als absoluten Meister seines Faches ausweisen. Aus der jüngsten Zeit stammen außerdem Gemälde „frisch von der Staffelei“.
Der Thüringer Künstler hat in den 1960er Jahren unter Bernhard Heisig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert und gilt als Vertreter der Leipziger Schule, der sich schon früh mit kontrovers diskutierten Gemälden einen Namen gemacht hat.
Seit den 1970er Jahren orientiert Sakulowski auf den Surrealismus und integriert entsprechende Bildelemente in seine dem Realismus verpflichtete Welterzählung. Vor dem Hintergrund eines persönlichen Verlusts widmet er sich in den 1980er Jahren zunehmend dem Tod und der Endlichkeit des Seins. Verfall, Verwesung und Neubeginn sickern in seine Darstellungen ein, in die Zeichnungen und Gemälde ebenso wie in Installationen und Filme. Daneben tanzen Marionetten und „falsche Musen“ durch die Bilder und wirken genauso bedrohlich wie „Das Gerücht“, das Sakulowski immer wieder bedrängt. Dementsprechend schreien Figuren in unzähligen Werken gegen alle Widrigkeiten des Lebens an.
In den letzten Jahren spielen zunehmend Motive aus der Passion Christi eine Rolle. Steht die Pietà für das Mitleid, das dem Künstler als christlichem Humanist von jeher zu eigen ist, wühlen die Darstellungen des Gekreuzigten den Betrachter in ihrer emotionalen Intensität auf. Sie scheinen sich mehr im Diesseits denn im Jenseits zu bewegen und verkörpern Sakulowskis stetes Ringen mit dem eigenen Glauben. Zugleich verweisen sie auf Erlösung und Vergebung – dem ersten Schwerpunkt der Ausstellung, dem Versuchung und Verführung als zweiter Themenkomplex gegenübersteht. Die Bereiche, zunächst als Antipoden gedacht, ergänzen sich, überlappen und verschmelzen schließlich zu dem, was sich als „Weltbild“ des Künstlers bezeichnen lässt. Eine begehbare Biografie ergänzt die Präsentation und macht Sakulowskis Werke im Kontext seines Lebens erfahrbar.
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