GEDIEGENER SPOTT. Bilder aus Krähwinkel
Laufzeit: 24. März 2018 bis 02. September 2018
Das Biedermeier in der ersten Halfte des 19. Jahrhunderts bestand nicht nur aus behaglichen Möbeln, Hausmusik und unpolitischer Privatheit. In den bürgerlichen Wohnstuben wurde manchmal laut und frech gelacht, und zwar über die lustigen Grafiken, die das absurde Treiben der anständigen Bürger in Krähwinkel zeigten. Die beliebten Drucke sprengten gewohnte Redewendungen auf, indem sie diese allzu direkt in Bildszenen übersetzen. Kunstmaler, die auf der Suche nach Inspiration durch die Landschaft streifen, wurden dann etwa gezeigt, wie sie hingebungsvoll lange Streifen in die Landschaft malen. Als altehrwürdige Sprichwörter nicht mehr Ordnung und Sinnzusammenhang gewahrleisteten, bekam die geschlossene Idylle einen Knacks und öffnete sich für die Bildbetrachter durch ihr eigenes verblüfftes Lachen.
Aus der Mitte der braven Biedermeier-Welt entsprang ebenso paradox wie folgerichtig eine anarchistische Komik, eine scheindoofe Unterbietungsstrategie von infantilem Humor, den Obrigkeit und Zensur kaum so effizient unterdrücken konnten, wie die politischen Texte der Vormärz-Dichter.
Zur Museumseite: Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts / LA8
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