Michael Riedel. Grafik als Ereignis
Laufzeit: 09. Juni 2018 bis 14. Oktober 2018
Mit Grafik als Ereignis widmet sich das Museum Angewandte Kunst dem Werk von Michael Riedel, das an der Schnittstelle von angewandter und freier Grafik operiert. Im Zentrum der Ausstellung steht, neben aktuellen Werken, die Signetische Zeichnung (1994–96), ein spektakuläres Frühwerk des in Frankfurt lebenden Künstlers, das erstmalig in vollem Umfang zu sehen ist. 2016 wurde es vom Städelschen Museums-Verein erworben. Das Zeichnungskonvolut mit über 1000 Blättern manifestiert schon früh den Riedel‘schen Kunstansatz: Grafik als sich selbst befriedigendes Kunstwerk.
Riedels produktionsästhetische Grundidee des Prozesses basiert auf den Bedingungen unaufhörlicher Fortsetzungsmöglichkeiten und setzt Assoziationen frei zu der etwa zeitgleich erschienenen Veröffentlichung Die Kunst der Gesellschaft von Niklas Luhmann, in welcher der Zusammenbruch der Grenze zwischen Werk und Werkbeschreibung formuliert und eine sich so verselbstständigende Kunstproduktion angekündigt wird. Es stellt sich die provozierende Frage nach der Rolle des Künstlers im Kreise reproduktiver Intelligenzen und mäandernder Informationsgebilde, die Riedels druckgrafisches Werk medial-expansiv durchdringt.
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