Andreas Schulze - An Aus Laut Leise
Laufzeit: 24. März 2018 bis 03. Juni 2018
Andreas Schulze, 1955 in Hannover geboren, gehört einer Generation von Malern an, die in Zeiten, als Abstraktion und konzeptuelle Kunst die Diskussion, aber auch den Markt beherrschten, die figurative Malerei geradezu provokativ wieder hervorholten. Schulze studierte von 1976 bis 1978 Malerei an der Gesamthochschule Kassel und wechselte dann an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, wo er bis 1983 in der Klasse von Dieter Krieg studierte. Zu Beginn der 1980er-Jahre bewegte er sich im Umkreis der «Mülheimer Freiheit», einer den «Neuen Wilden» zugerechneten Künstlergruppe in Köln, denen u.a. Walter Dahn und Jiři Georg Dokupil angehörten.
In dieser Zeit veränderte sich seine Malweise von den frühen Landschafts- und Häuser-Bildern, die noch Anklänge an die gestische Malerei seines Lehrers Dieter Krieg zeigen, zu dem reduktionistischen, abstrahierenden und nicht selten auch surrealen Stil, wie er für das künstlerische Schaffen von Andreas Schulze seitdem charakteristisch ist. Seine Werke besitzen daher einen hohen Wiedererkennungswert. Es gibt ein spezifisches Schulze-Klima, eine Art gemütliches Understatement, das mit ziemlicher Stabilität seit über drei Jahrzehnten anhält und verschiedene Formen annimmt. Auch die Themen verändern sich. Schulze zitiert die Inkunabeln der Abstraktion und des Minimalismus. Er setzt sich auseinander mit dem Kugelmotiv bei Ernst Wilhelm Nay, den Farbfeldern von Josef Albers und den Streifenbildern Frank Stellas, aber auch mit den Boxen von Donald Judd, den Steinen von Richard Long und den gestischen Skripturen Cy Twomblys. Die zu Stereotypen gewordenen Standardmotive ihrer Kunst inszeniert Schulze in seinen Bildern großformatig und ornamental verfremdet. Der größte Clou dabei ist, dass er sie abmalt, also das propagierte Ende der Malerei auf ganz einfache und schlagende Weise widerlegt. So malt er in illusionistischer Weise die Boxes Donald Judds auf seine Leinwände und begeht sogar noch das Sakrileg, Gegenstände, wie etwa seine Brille, auf ihnen abzulegen.
Zur Museumseite: Kunsthalle Bielefeld
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