Landschaftsstudien – Transformation – Bildraum

Laufzeit: 02. März 2018 bis 08. Juli 2018

Mit dieser die Hauptausstellung begleitenden Präsentation stellt Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur historische und zeitgenössische Werke vor, die die künstlerischen Fragestellungen an die Thematik nochmals mehr vertiefen. Im Mittelpunkt stehen dabei drei Arbeiten, die als Dauerleihgaben aus dem Eigentum der Stiftung Kunst im Landesbesitz, NRW, vertreten durch die Kunstsammlung NRW, die der Photographischen Sammlung 2017 übertragen wurden. Diese Werke von Boris Becker, Elger Esser und Candida Höfer werden nun erstmals in einer Gruppenausstellung mit Positionen aus den eigenen Beständen thematisch und formal in Beziehung gesetzt. So lässt sich etwa in der großformatigen farbigen Photographie (1996/97) von Boris Becker die Unendlichkeit eines anonymen Landschaftsraums erfahren, die ihre Voraussetzungen etwa in historischen Ansichten von Albert Renger-Patzsch hat.

Auch er bearbeitete in seinen Arbeiten – wenn auch in Schwarz-Weiß – strukturelle Fragestellungen, sei es bezogen auf seine bildnerischen Inhalte, sei es bezogen auf seine photographische Methodik gegenüber der Hervorbringung von Tiefenraum. Die Farbphotographie von Elger Esser, entstanden 2001 in Gennes, Frankreich, zeigt in zarter Farbigkeit ein überschwemmtes Gebiet mit filigranen Birkenbäumen, das einen wunderbaren Anschluss zu einem Set von Photographien von Lee Friedlander findet. Auch hier sind es schon fast abstrakt wirkende Verästelungen, die faszinieren, wenn auch in einem stärkeren schwarz-weißen Duktus. Außergewöhnlich ist dabei die weitere Gegenüberstellung zu einer kleinen Landschaftsskizze des impressionistischen Künstlers Pierre Bonnard, der diese Studie als Memo und inspirierendes Moment festhielt. Geht es um die Frage wissenschaftlicher Auseinandersetzung und Modellhaftigkeit gegenüber künstlerischer Anschauung, so bietet Candida Höfers „Naturmuseum Rotterdam III, 1999“ einen geeigneten Ausgangspunkt.
Werke von Lawrence Beck, entstanden in botanischen Gärten, schließen hier in geeigneter Form an. Hinzu treten in dieser Präsentation photographische Sequenzen aus dem LVR-LandesMuseum Bonn, die sich konzeptuell einbinden. Ausgelotet werden auch darin landschaftliche Darstellungsoptionen, die den Zugriff des Menschen auf die Natur zur Anschauung bringt ebenso wie die Relation von Sujet und konzeptueller Umsetzung.