Kader Attia. Architektur der Erinnerung
Laufzeit: 05. November 2017 bis 21. Januar 2018
Der algerisch-französische Künstler Kader Attia (geb. 1970 in Dugny, Département Seine-St-Denis, nahe Paris) ist ein international viel beachteter Künstler. Seine Werke – zumeist Installationen und Fotografien – basieren auf tiefgreifende ethnologische, soziologische und philosophische Recherchen und besitzen eine große ästhetische Kraft und einen hohen ethischen Anspruch.
Aufgewachsen in Paris und Algier, ist Kader Attia in jenen Kulturen tief verwurzelt und beheimatet, die sich lange unfrei begegneten. Algerien war französische Kolonie und erst der verlustreiche Algerienkrieg (1954–1962) setzte diesem Zustand ein Ende.
Die Traumata, die durch die französi-schen Kolonialherren sowie die kriegerischen Auseinandersetzungen entstanden waren – sie alle haben ihre Wunden und Narben hinterlassen. Kader Attia begibt sich auf die Suche nach den Spuren der Verletzungen. „Repair“ (Reparatur) taucht als Begriff und zugleich als ein künstlerisches Konzept auf, dem sich der Künstler seit 2012 häufig in seinen Arbeiten verpflichtet fühlt. Geschichte und kultureller Fortschritt werden darin als eine endlose Abfolge von Reparaturen begriffen. Kader Attia gibt den fortlaufenden Prozess von Verletzung und Reparatur als universelles menschliches Prinzip wieder. Mit seiner Rauminstallation „The Repair from Occident to Extra-Occidental Cultures“, die 2012 auf der dOCUMENTA 13 gezeigt wurde und große internationale Aufmerksamkeit erzeugte, widmete sich Attia zum ersten Mal einem für ihn seither zentralen Thema. Mittelpunkt der Ausstellung ist der Film „Réfléchir la mémoire“ (2016), für den Kader Attia 2016 den renommierten Marcel Duchamp Preis erhalten hat. Im Zusammenarbeit mit dem Künstler werden ausgewählte Werke präsentiert, die das Thema der Architektur und der daran sich manifestierenden Erinnerung reflektieren. Das Ludwig Museum präsentiert die Ausstellung im Rahmen seines 25-jährigen Bestehens. Sie manifestiert zugleich den Dialog des Museums mit dem Nachbarland Frankreich. Ergänzt wird die Ausstellung durch Leihgaben aus dem Centre National des arts plastiques (Paris), dem Fonds Régional d‘Art Contemporain de la Région Centre-Val (Orléans) sowie der Galerie Nagel/ Draxler (Berlin).Die Ausstellung wird von der „Peter und Irene Ludwig Stiftung“ gefördert.
Zur Museumseite: Ludwig Museum im Deutschherrenhaus
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