doing identity. Die Sammlung Reydan Weiss
Laufzeit: 25. November 2017 bis 04. Februar 2018
Der Ausstellungstitel bezieht sich auf die amerikanische Philosophin Judith Butler. Mit ihrem Schlagwort vom „doing gender“ umschrieb sie Geschlecht als etwas Prozesshaftes, das sich zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft formuliert und nicht „natürlich“ oder bloß angeboren sei. Ähnlich performativ, dialogisch und offen möchte doing identity Möglichkeiten wie Strategien der individuellen und gesellschaftlichen Identitätsformungen ins Blickfeld rücken. Bildet das Porträt unser Ich ab oder bildet es erst das, was wir in der Rückschau als die eigene Individualität auffassen? Wie und in welchem Maße sind Job, Rituale, die Künste an der Konstruktion und Dekonstruktion geschlechtlicher Rollenvorstellungen beteiligt? Wohnt ein Ich in uns oder wohnt es vielmehr an den Schnittstellen zum Wir, in den Dingen, mit denen wir uns umgeben, formt es sich in der Kleidung, die wir tragen, den Räumen und Möbeln?
Aktuelle Migrations- und Flüchtlingsdynamiken zeigen, dass doing identity, ein Sich-Einräumen in eine Gesellschaft schwer, in Anbetracht der Kriegszustände unmöglich sein kann. Inwiefern Geschichte, Künstlermythen, Kultur, Religion oder Konsum einen identitätsstiftenden Rahmen für eine Gruppe oder gar Nation bereitstellen, ein- wie ausschließend wirken, hinterfragen einzelne Exponate kritisch. Und was bedeutet doing identity hier und jetzt? Welche Freuden, Ängste, welcher Mut und Übermut könnten Teil einer Identität unserer Gegenwart sein?
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