Verlegte Kunst
Laufzeit: 07. Mai 2017 bis 27. August 2017
Die Ausstellung zeigt unter dem Titel "Verlegte Kunst" Teppichmosaike von Josef Mertin aus Dissen (Gudensberg). Josef Mertin (1919-1995) stammte aus dem Sudetenland. 1934-1938 machte er eine kaufmännische Lehre und lernte an der Gewerbeschule die Dekorationsmalerei. Nach Kriegsdienst, Schwerbeschädigung und Gefangenschaft ließ er sich mit seiner aus dem Osten geflohenen Familie in Dissen, heute ein Stadtteil von Gudensberg, nieder, wo er bis zu seinem Tode lebte.
Sein Engagement für die Gemeinde war vielfältig. Unter anderem engagierte er sich in der Heimatforschung. Er schrieb eine Dorfgeschichte von Dissen und andere Chroniken. Zudem war er immer auch künstlerisch tätig. So entstanden Aquarelle, Federzeichnungen, Ölgemälde, Schnitzereien, keramische Arbeiten und seit den 1960er Jahren auch Teppichmosaike.
Ein Teppichbodenmosaik besteht aus sehr vielen, je nach Motiv aus tausenden Teppichbodenstücken unterschiedlicher Größe und Struktur, die ausgeschnitten, zu Motiven zusammengesetzt und meist auf Spanplatten aufgeklebt (verlegt) wurden. Mit einem gekonnten Pinselstrich wurde die Wirkung der Motive mit Ölfarbe verstärkt. Die Mosaike faszinieren durch die unterschiedliche Struktur der Bodenbelagsstücke. Josef Mertin verstand es meisterlich, diese für die Bildkomposition zu nutzen.
Insgesamt entstanden bis zu seinem Tode über 500 Mosaike zu Märchen, Sagen, Stadtansichten und Trachten. Die Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt, unter anderem in einer Dauerausstellung in dem 1989 eröffneten Freizeitpark "Glücks-Königreich" in Japan.
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