Neuerwerbung Francis Bacon, "Portrait", 1962
Große Sammlungspräsentation mit Neuerwerbungen
Laufzeit: 07. Mai 2017 bis 31. Dezember 2017
Zerrissenheit, Isolation und Gewalt sind die Themen, mit denen sich der irische Maler Francis Bacon beschäftigte. Mit dem Erwerb des großformatigen Gemäldes „Portrait“ von 1962 gelingt es der Sammlung Lambrecht-Schadeberg die repräsentative Werkgruppe zu erweitern. Mit nun insgesamt sechs zentralen Gemälden beherbergt das Museum für Gegenwartskunst in Siegen jetzt eine der wichtigsten Bacon-Sammlungen in Europa.
Francis Bacon (1909-1992) gilt als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts. Als Autodidakt begann er in den 1920er Jahren mit der Malerei. Inspiriert von Pablo Picasso, Van Gogh oder Velázquez schuf er melancholisch-aggressive Werke von enormer Präsenz und Wirkung.
Der Mensch steht in Bacons Gemälden im Zentrum. Oft ist er als torsohafte, deformierte und surreale Erscheinung dargestellt. Nur durch Verzerrung und Entstellung – so Bacons Ansicht – könne man der existentiellen Realität näher kommen. Der Betrachter solle mit der Wirklichkeit konfrontiert, von ihr überfallen, bedrängt und sogar überwältigt werden. Empfindungen sollen nicht allein durch Motive ausgelöst werden, sondern geradewegs in der Malerei – den Farbkörpern Bacons – provoziert werden.
Inzwischen umfasst die Sammlung Lambrecht-Schadeberg repräsentative Werke aus allen Schaffensphasen Bacons. Darunter befindet sich sowohl ein Gemälde aus Bacons berühmter Papstserie nach dem Vorbild von Diego Velázquez aus dem Jahr 1957, wie eines seiner grellfarbigen Selbstporträts des Spätwerks („Study from the Human Body and Portrait“ 1988). Aus der Serie über ein Gemälde von Vincent von Gogh stammt das Landschaftsgemälde „Study for a Landscape After Van Gogh“ von 1957.
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