BEWundern Entwürfe von Studierenden der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen im Dialog mit der neuen "Bürgerlichen Kunstkammer"
Laufzeit: 09. Februar 2017 bis 14. Mai 2018
Parallel zur Eröffnung der "Bürgerlichen Kunstkammer" im Suermondt-Ludwig-Museum entwickelten Studierende der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen Modelle moderner Modul-, Steck- und Regalsysteme in Anlehnung an das Kunst- und Wunderkammer-Prinzip. Entstanden sind Entwürfe, die zur Präsentation der Objekte aktuelle Formen des Möbeldesigns aufgreifen und neue Konzepte der Raumwahrnehmung vorstellen. Die besten Entwürfe werden nun in einer Ausstellung gezeigt.
Prof. Michael Schulze, Leiter des Lehrstuhls für Plastik im Fachbereich Architektur an der RWTH Aachen, stellte 40 Studierenden seines Stegreif-Seminars die Aufgabe, für eine imaginäre Sammlung von etwa 100 verschiedenen Artefakten und Raritäten eine moderne Präsentation zu entwerfen. Die Aufbewahrung sollte in Modul-, Steck- oder Regalsystemen erfolgen, mit der Vorgabe, dass jedes Fach vor Staub geschützt und mit einem simplen Mechanismus verschließbar sein müsse. Das kleinste Raum-Fach-Element war mit einer Größe von 30 x 30 cm Grundfläche und 35 cm Höhe vorgegeben, das größte mit 50 x 50, H 70 cm. Neben einem Modell im Maßstab von 1:25 lieferten die Studierenden Plakate, die ihre Entwürfe mit Hilfe von Abbildungen und kurzen Texten erklären.
Das offene Konzept der Ausstellung im Dialog mit der im Dezember 2016 neu eröffneten "Bürgerlichen Kunstkammer" im Suermondt-Ludwig-Museum unter der Leitung von Michael Rief soll dazu beitragen, Museumskonzepte zu hinterfragen und Präsentationsformen von Kunstwerken bewusst zu machen, zum Beispiel auch im Hinblick auf konservatorische Bedingungen.
Hintergrund:
Kunst- und Wunderkammern bezeichnen ein Sammlungskonzept, aus dem die Museums- und Wissenschaftsgeschichte hervorgegangen ist und aus dem sich ein generalistischer Wissenschaftsbegriff entwickelte. Seit dem 14. Jahrhundert entstanden repräsentative Sammlungen von Fürsten und vermögenden Bürgern. Die Anfänge dieser Forschung verfolgten noch einen spielerischen Ansatz. Naturalien und Artefakte wurden in den Kabinetträumen gleichermaßen gesammelt und ausgewählten Besuchern zugänglich gemacht. In einem Wechselspiel von Nutzanwendung und Zweckfreiheit wurden gewissermaßen spielend Erkenntnisse aus der Beobachtung, Erforschung und dem Vergleich der Objekte gewonnen.
Kuratorin: Wibke Birth
Zur Museumseite: Suermondt-Ludwig-Museum
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