Peter August Böckstiegel
Ein Expressionist zwischen Westfalen und Dresden

Laufzeit: 27. Januar 2017 bis 16. April 2017

Peter August Böckstiegel (1889 – 1951) zählt als Maler zu den herausragenden Vertretern der zweiten Generation der deutschen Expressionisten.
Böckstiegel wuchs in bäuerlichen Verhältnissen in Werther bei Bielefeld auf. Nach einer Ausbildung zum Maler und Glaser besuchte er die Kunstgewerbeschule in Bielefeld. Sein Lehrer Ludwig Godewols erkannte Böckstiegels ungewöhnliches künstlerisches Talent und förderte ihn.

Schon früh fand Böckstiegel zu seinem eigenen Stil. Dank eines privaten Stipendiums konnte er 1913 an die Akademie der Bildenden Künste in Dresden wechseln. Als wegweisend erwies sich dort die Begegnung mit dem acht Jahre jüngeren Künstler Conrad Felixmüller, der sich frühzeitig dem Expressionismus zugewandt hatte. Felixmüllers Schwester Hanna sollte Böckstiegels Frau werden.
1915 wurde Böckstiegel zum Kriegsdienst eingezogen. Seine bis 1919 entstandenen Aquarelle geben Einblick in den Alltag des Militärs und der Landbevölkerung. Während des Krieges brachen Böckstiegels Kontakte zur Dresdner Szene nicht ab. 1917 schloss er sich mit Conrad Felixmüller und anderen zur „Gruppe 1917“ zusammen. 1919 war er Gründungsmitglied der Dresdner Sezession „Gruppe 1919“, zu deren Mitgliedern auch Otto Dix zählte. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg nahm er für kurze Zeit an deren Ausstellungs- und Publikationstätigkeit teil.
Mit seiner westfälischen Heimat blieb Böckstiegel eng verbunden. Die Winter pflegte er in Dresden zu verbringen, im Sommer lebte er in Werther. Immer wieder hielt er seine Eltern und seine eigene Familie, aber auch die von harter Arbeit geprägte Landbevölkerung in seinen markanten, farbsprühenden Gemälden, Aquarellen und Holzschnitten fest.
Während der Zeit des «Dritten Reiches» wurde Böckstiegel zwar nicht mit Ausstellungsverbot belegt, doch seine Werke galten als «entartet», wurden beschlagnahmt oder zerstört. Die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 vernichtete sein Atelier und einen großen Teil seines Werkes. Zusammen mit seiner Familie kehrte er in sein Elternhaus zurück, wo er 1951 starb.

Die Ausstellung, die in Kooperation mit der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung in Werther entstand, gibt Einblick in das ausdrucksstarke Schaffen eines bodenständigen Malers, dessen Leben zwischen Westfalen und Dresden angesiedelt, dessen Oeuvre jedoch zeitlebens von großer Naturverbundenheit und expressivem Ausdruck geprägt war. Werke seiner Bielefelder und Dresdner Künstlerfreunde und -kollegen wie Otto Dix, Bernhard Kretzschmar, Theodor Steinkühler, Robert Sterl, Viktor Tuxhorn und Max Westhäuser, vor allem aber seine enge Beziehung zu seinem Schwager Conrad Felixmüller, ergänzen die Darstellung.

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Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Konstanz |
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