HERBERT MÜLLER. WERKE 1977 - 2017

Laufzeit: 26. November 2017 bis 04. Februar 2018

Das Werk von Herbert Müller lässt zwei Schwerpunkte erkennen und führt mit ihnen eindringlich die unterschiedlichen Seiten unserer Welt vor Augen. Da ist die Landschaft, vor allem die ostfriesische Landschaft, die ihm seit der Kind­heit tief vertraut ist. Für sie findet er eigentümliche Bildlösungen von großer Überzeugungskraft. Man kann von einer poetisch geprägten Realitätsnähe sprechen, doch darf man die farblichen und strukturellen Steigerungen nicht übersehen, die hinter der schlichten Schönheit oft weitere, auch bedrohliche Facetten offenbaren.

Dieser Welt steht ein anderer Werkkomplex gegenüber. Es ist die blutige Welt, die dem Künstler durch das Arbeitsaußenlager des ehemaligen KZ Neuengamme entgegentrat, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft seines Wohn­sitzes bei Engerhafe befand. Das Schicksal der von Krieg und Unterdrückung gezeichneten Menschen wurde ihm ein zweites Thema, das er szenisch wie dokumentarisch durch gestaltete. Auch auf seinen Reisen sieht Herbert Müller immer wieder das Nebenein­ander von friedlichem Dasein und menschenverachtender Brutalität. Seine Zeichnungen und Aquarelle aus Kambodscha sind nur ein Beispiel dafür. Die Ausstellung zeigt das Schaffen Herbert Müllers, nicht zuletzt mit Leih­gaben aus Privatbesitz, in seiner ganzen thematischen und gestalterischen Breite.

Kategorien:
Kunst | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Niedersachsen | Ort:  Emden |
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