Rot
Eine Filminstallation im Raum

Laufzeit: 08. März 2017 bis 13. August 2017

Liebe, Fruchtbarkeit und Leben, Hass, Wut und Tod: Wohl kaum eine Farbe weckt so viele Assoziationen und Emotionen in uns wie Rot. Und kaum eine Farbe fällt stärker ins Auge, wo immer sie auftritt. Im Straßenverkehr, in der Natur, in der Kunst. Im Film findet die Farbe als wichtiges, meist sehr bewusst eingesetztes ästhetisches und erzählerisches Mittel Verwendung. Gerade in der Entwicklung der filmischen Erzählung werden mit ihr Bilder erzeugt und unbewusste Eindrücke erzielt. Welche und wie – das untersucht ROT. Eine Filminstallation im Raum (8. März bis 13. August 2017) im Deutschen Filmmuseum. Zahlreiche Filme machen entlang der Themenfelder Figuren, Objekte, Räume, Effekte und Regie den vielfältigen Einsatz der Farbe Rot im Film erfahrbar. Besucherinnen und Besucher erleben inmitten großflächiger Projektionen die Wirkung einer Farbe, die sie schließlich im „Red Room“ vollkommen einnimmt.

ROT. Eine Filminstallation im Raum lädt Besucher/innen dazu ein, sich ganz dem Erleben einer Farbe hinzugeben: Die Installation aus Licht, Klang und Filmkompilationen, die auf insgesamt elf großflächigen Leinwänden gezeigt werden, entführt die Besucher/innen auf eine Entdeckungsreise zur Filmfarbe Rot.

Das Medium Film hatte von seiner Erfindung an eine enge Beziehung zur Farbe: Die Filme des ersten Vierteljahrhunderts der Filmgeschichte liefen mitnichten in Schwarzweiß, sie waren meist zur Verdeutlichung der dargestellten Filmhandlung eingefärbt und teilweise sogar detailgenau handkoloriert. Aber erst mit der Entwicklung von Farbfilmverfahren konnten naturalistisch gefärbte Bewegtbilder in hoher Auflage erzeugt werden. Die Farbgebung orientierte sich dabei häufig an kunst- und kulturgeschichtlichen Vorbildern. Von Anfang an wurde Farbe als subtiles Ausdruckselement des filmischen Gesamtkunstwerkes verstanden, vergleichbar dem Ton.

Der Farbe Rot kommt dabei besondere Bedeutung zu: kulturell als Signalfarbe geprägt, steht Rot für starke Emotionen und gegensätzliche Bedeutungen, für Liebe und Hass, Leben und Tod, Aggressivität und Geborgenheit. Entsprechend wird die Farbe im Film nie zufällig eingesetzt. Die Rauminstallation „ROT“ macht dies deutlich: Verschiedene Stationen im Raum befassen sich mit dem vielfältigen Einsatz und der unterschiedlichen Wirkung der Farbe: Das „Rot der Figuren“ widmet sich ganz der Charakterisierung filmischer Protagonisten durch den Einsatz von Farbe in Kostümen, Maske und Physis. Das „Rot der Objekte“ zeigt Requisiten, deren rote Farbgebung sich oftmals aus ihrer herausragenden Bedeutung für die Filmhandlung oder aus einer weit über die Welt des Films hinaus gültigen Zuschreibung ergibt: Zu diesen kulturhistorisch etablierten Symbolen zählen etwa rote Rosen, rote Herzen und rote Flaggen.

Im „Red Room“ schließlich werden Besucher/innen von vier einander ergänzenden Leinwänden umgeben. Voll und ganz von der Farbe eingenommen, tauchen Besucher/innen hier in das von Filmschaffenden durch Raumausstattung, Lichtsetzung, Special Effects und Nachbearbeitung geschaffene filmische Rotuniversum ein.

Den Abschluss bilden drei Projektionen, die einen tieferen Einblick in die Werke der Regisseure Alfred Hitchcock (1899 – 1980), Pedro Almodóvar (geb. 1949) und Nicolas Winding Refn (geb. 1970) geben. In den Filmen aller drei Regisseure kommt Rot auf ganz unterschiedliche Weise zum Einsatz: Während Rot in vielen von Hitchcocks Farbfilmen als Warnung vor und Symbol für Gefahrensituationen steht, ist das Rot Almodóvars Ausdruck der Leidenschaft, der Begierde, des puren Lebens. Nicolas Winding Refn setzt die Farbe Rot vor allem großflächig ein – ganze Filmsets leuchtet er rot aus, und schafft damit düstere und grelle, geheimnisvolle und pulsierende Atmosphären.

ROT. Eine Filminstallation im Raum will die Wirkung der Farbe Rot im bewegten Bild emotional erfahrbar machen: Ein sinnliches Erlebnis, das Raum für eigene Assoziationen und Interpretationen bietet. Welche Herausforderungen der Einsatz von Farbe für Filmschaffende mit sich bringt, können die Besucher/innen während ihres Rundgangs auf einer zweiten, zunächst unsichtbaren Ebene herausfinden: Am Eingang erhalten sie Karten, die, unter Bodenprojektionen gehalten, vertiefende Informationen zur Produktionsebene enthüllen.

Katalog: nein

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