Jakub Nepraš
Laufzeit: 24. November 2017 bis 18. Februar 2018
Für Jakub Nepraš ist die Welt ein Super-Organismus. In seinen Videoskulpturen untersucht er das Verhältnis zwischen diesem Super-Organismus und dem Einzelnen, insbesondere Veränderungen in Gesellschaft und Technologie und die daraus folgende Entfremdung zwischen Mensch und Natur. Ausgehend von Naturgesetzen, philosophischen Überlegungen sowie der eigenen Erfahrung und Intuition sucht er Formen oder Prozesse in der Natur. Diese werden in der künstlerischen Verarbeitung zu Metaphern für Phänomene wie Erinnerung, Kommunikation, Evolution oder Adaptation. Seine Objekte – komplizierte, pulsierende, organische Gebilde – visualisieren komplexe Netze von Zusammenhängen und Querverbindungen.
Von den anfänglichen zweidimensionalen Videocollagen gelangte Nepraš zu plastischen, teils kinetischen Objekten aus Plexiglas und technischen Elementen; in letzter Zeit verwendet er vielfach Glas, Holz und Stein. Auch sie sind Projektionsflächen für Videocollagen, die Nepraš aus Bildausschnitten und selbstgedrehten Video-Samples zusammenstellt und mit akustischen Komponenten ergänzt.
Der Betrachter soll zum einen über seine eigene Wahrnehmung und zum anderen über den Inhalt reflektieren. Dabei kann man den Standpunkt wechseln: von der Makro-Ebene, auf der man den Super-Organismus überblickt, zur Mikroebene, auf der die persönliche Verbundenheit mit der Natur, mit einem Ort und dessen Geschichte, mit anderen Menschen im Jetzt, aber auch rückblickend über Generationen im Mittelpunkt steht.
Jakub Nepraš (*1981 Prag) avancierte in den letzten zehn Jahren zu einem der international bekanntesten tschechischen Künstler. Mit 29 Jahren gestaltete er als jüngster im Team den tschechischen Pavillon bei der EXPO 2010 in Shanghai mit. Bereits vier Jahre zuvor hatte er mit seiner Videocollage „Babylon Plant“, seine Abschlussarbeit an der Prager Akademie der Bildenden Künste, die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. 2008 war Nepraš gemeinsam mit neun weiteren Nominierten des Essl Award, eines international renommierten Kunstpreises für junge Künstler, in einer Ausstellung im KOG vertreten. Die kommende Ausstellung zeichnet die neuere Entwicklung seines Schaffens nach.
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