AKOS NOVAKY - ET IN ARCADIA EGO
Malerei aus vier Jahrzehnten
Laufzeit: 06. Dezember 2016 bis 05. Februar 2017
Tod in Arkadien - eine Tickermeldung aus der frühen Neuzeit und damit Grund für einen großen Schreck unter den Bewohnern jenes sagenumwobenen griechischen Landstriches. Auf den ersten Darstellungen der frühen Renaissance wird das Sehnsuchtsland Arkadien ein Land ohne Verheißung, Hoffnungen müssen sich ihr zuhause im Hier und Jetzt des Malers suchen.
Et in arcadia ego - wer das von sich sagen kann, hat in einer zweiten populären, jedoch philologisch falschen Lesart, Glück gehabt oder vieles richtig gemacht: auch ich bin im Paradies gewesen. Akos Novaky stellt dies durch zwei Bilder des französischen Barockmalers Nicolas Poussin erst richtig berühmt gewordene Zitat über seine retrospektive Ausstellung in der Neuen Sächsischen Galerie.
Thema ist die Rückschau auf vier Jahrzehnte künstlerischer Arbeit und wie sich aus ihr die großen gedanklichen und bildnerischen Linien in Novakys Werk entfalten. In zahlreichen Malereien und Zeichnungen wird deutlich, wie sehr der Leipziger Künstler mit ungarischen Wurzeln eine breite Formen- und Gedankenvielfalt der Kunstgeschichte aufgesaugt und für sich genutzt hat. Novaky entlehnt seine Bildgegenstände der Bildgeschichte: Schwert und Kreuz, Planetarisches, Grundrisse, Architekturen, Körper- und Gliederstudien, Tierbilder. Er verbindet das Größte mit dem Geringsten. Dazu kommt die Verwendung von Worten, leicht entrückt durch Nutzung des Lateinischen.
Alles wird in Leipziger Maltradition glasklar formuliert und verbleibt dennoch in Andeutungen seiner Zusammenhänge. Erst der Betrachter hat den Bildsinn zu vollenden, womöglich in mehreren neuen Anläufen der Betrachtung und Reflexion. Der Maler experimentiert in Verbindungen von Holzschnitten mit Tuschezeichnungen und Collagiertem, von Motiven aus religiösen wie säkularen Zusammenhängen, aus christlicher und östlichen Bildtraditionen. In den Oberflächen bietet er höchste haptische Reize durch Ausführungen auf vielfach kaschiertem, hauchdünnem Japanpapier und die Verwendung feiner Tuschen. In den Malereien tauchen Flächen aus Blattgold auf und verbinden die Werke unterschwellig mit sakralen Bildformen.
Zur Museumseite: Neue Sächsische Galerie - Museum für zeitgenössische Kunst
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