Kunstmuseum Ahrenshoop
18347 Ostseebad Ahrenshoop
Weg zum Hohen Ufer 36

Joachim Böttcher – Malerei und Skulptur

Laufzeit: 29. Oktober 2016 bis 18. Dezember 2016

Joachim Böttcher (*1946) ist der jüngere Bruder Manfred Böttchers (1933-2001) und wie dieser im thüringischen Oberdorla geboren. Er gehört zu den seltenen Malerbildhauern seiner Generation in Berlin, obwohl er heute nicht mehr in der Hauptstadt lebt, sondern sich zum Arbeiten in die Uckermark zurückgezogen hat. Sein 70. Geburtstag im Januar dieses Jahres ist Anlass für die Ausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop, das ein bedeutendes Gemälde Böttchers in seiner Sammlung beherbergt. Das Museum würdigt damit einen Künstler, der unbeirrt seinen Weg zurückgelegt und ein Werk von eindrucksvoller Konsistenz geschaffen hat. Gern und häufig ist Joachim Böttcher an der Ostsee, auch in Ahrenshoop. 2007 war er u. a. mit einem Ehrengaststipendium im Künstlerhaus Lukas.

Malerei und Skulptur sind gleichwertige Bereiche im Schaffen Joachim Böttchers. Bevor er zwischen 1967 und 1972 Malerei in Dresden studierte, absolvierte Böttcher eine Lehre als Steinmetz. Nach dem Studium war er einige Jahre freischaffend, um sich von 1980 bis 1983 als Meisterschüler Werner Stötzers an der Akademie der Künste in Berlin weiter auszubilden. Böttcher begann in dieser Zeit auch bildhauerisch zu arbeiten. Im Laufe der Jahre hat diese Seite seines Schaffens immer mehr Gewicht gewonnen. Viel erwächst bei Böttcher aus dem Eigenleben der Materialien, die er nutzt: aus dem Verhalten von Holz, Naturstein, Gips und aus dem Abenteuer ihrer Verwandlung beim Gießen in Bronze.

Die Skulptur Joachim Böttchers hat den menschlichen Körper zum Thema. Sein Interesse gilt den Formen und Kräfteverhältnissen des Körpers, und es gilt seinem erdgebundenen Charakter. Es gilt aber auch dem Körper im Zustand der Beseelung, der ihm Richtung, Balance und Spannung gibt. Die Arbeit an der Skulptur beeinflusst Joachim Böttchers Verhältnis zu Farbe und Fläche in der Malerei. Hatte er anfangs gegenständlich, dann gestisch abstrakt, aber farbkräftig und kontrastreich gemalt, sind seine Bilder heute weitgehend monochrom. In diesen fast ereignislosen Gemälden arbeitet Böttcher die stoffliche Gebundenheit der Fläche und ihre Eigenschaft als Nahtstelle zwischen körperhafter und körperloser Existenz heraus.

Zur Museumseite: Kunstmuseum Ahrenshoop

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