Waldemar Rösler (1882–1916). Ein Secessionist am Meer
Laufzeit: 29. Oktober 2016 bis 19. März 2017
In diesem Jahr gibt der 100. Todestag Waldemar Röslers drei musealen Institutionen Anlass, sein Werk zu zeigen: dem Museum Atelierhaus Rösler-Kröhnke in Kühlungsborn, das auch den Nachlass des Malers beherbergt; der Max-Liebermann-Villa am Wannsee in Berlin und dem Kunstmuseum Ahrenshoop. Es werden in diesen Ausstellungen auch Werke gezeigt, die seit der Retrospektive zum 100. Geburtstag Röslers 1982 in der Ostdeutschen Galerie Regensburg nicht mehr öffentlich zu sehen waren.
Der frühverstorbene, hochbegabte Waldemar Rösler spielte in der Berliner Secession vor dem Ersten Weltkrieg eine wichtige Rolle. Das ist das Umfeld, in dem auch viele der Ahrenshooper Maler der ersten und zweiten Generation sich entwickelt haben. Wie sein Altersgenosse Alfred Partikel hat auch Waldemar Rösler an der Kunstakademie in Königsberg studiert, bevor er nach Berlin kam. 1911 war er mit Max Beckmann, seinem engen Freund, im Vorstand der Secession. 1914, nach dem Bruch der alten Secession, begründeten diese jungen, noch am Impressionismus orientierten Maler die „Freie Secession“ Berlins mit dem Altmeister Max Liebermann als Ehrenvorsitzendem. Waldemar Rösler gehörte zu den ganz großen Hoffnungen der Berliner Kunst vor dem Krieg. Noch zu Lebzeiten konnte er Werke an bedeutende Museen und Privatleute verkaufen. Rösler tauschte auch Kunstwerke mit seinem Freund Beckmann. Eines dieser von Max Beckmann eingetauschten Landschaftsgemälde befindet sich in der Ahrenshooper Ausstellung.
Vom Spätsommer 1908 bis zum Sommer 1914 weilte Waldemar Rösler alljährlich zu ausgedehnten Malaufenthalten in Klein Kuhren an der samländischen Ostseeküste. Hier malte er im Freien vor der Natur seine eindrucksvollen, teils großformatigen Dünen- und Meeresbilder – ganz anders als Lyonel Feininger, der im gleichen Zeitraum auf Usedom seine „Naturnotizen“ zeichnete, die Gemälde aber fern von der Ostsee im Atelier schuf. Die Konsequenz, mit der Waldemar Rösler seine Motive mit Farbe und Pinsel vor der Natur bezwang, macht ihn zu einem Geistesverwandten der Freilichtmaler auch der Ahrenshooper Künstlerkolonie. Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Waldemar Rösler an die Front in Belgien eingezogen. Er starb im Dezember 1916 während eines Offizierslehrganges in Arys (Ostpreußen). Max Liebermann schrieb einen Nachruf auf den Künstler, und der berühmte Kunsthändler Paul Cassirer richtete ihm noch im Januar 1917 eine große Gedenkausstellung aus.
Im Kunstmuseum Ahrenshoop werden einige der bedeutendsten Klein Kuhrener Gemälde Waldemar Röslers zu sehen sein, ergänzt um wichtige Selbstbildnisse, Porträts von Menschen, die ihm nahestanden, sowie um Landschaftsgemälde aus der Rominter Heide und dem Ostpreußischen nahe Schildeck, dem Heimatort seiner Frau Oda Hardt-Rösler. Die Werke kommen aus privaten Sammlungen, aus dem Nachlass in Kühlungsborn und aus Museen wie dem Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg, der Berlinischen Galerie und dem Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg.
Zur Museumseite: Kunstmuseum Ahrenshoop
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