Gotthard Graubner. Chroma
Laufzeit: 15. Juli 2016 bis 03. Oktober 2016
"Farbe ist mir Thema genug", so lautete das künstlerische Bekenntnis Gotthard Graubners (1930-2013). In seinen "Farbraumkörpern" entfaltete der Düsseldorfer Maler die Farbe in ihrer Tiefenräumlichkeit. Als Bildträger dienen Leinwände, die sich sanft über einer Unterfütterung aus Synthetikwatte wölben. Im Unterschied zur traditionellen zweidimensionalen Bildfläche, die als Ausschnitt einer umfassenderen Totalität gesehen und gedacht werden kann, sind Graubners Farbkissen in sich abgeschlossen. Die "Farbraumkörper" verleihen der Farbe einen Leib, der zu atmen scheint. Weichheit und Rundungen des "Farbleibs" gewinnen sinnliche Qualitäten.
Der Kunsthistoriker Max Imdahl hat die Farbkissen als "Bild-Gebilde" charakterisiert. Die greifbare Körperlichkeit des Bildträgers und die Unermesslichkeit des Farbraums sind darin unlösbar miteinander verschränkt. Farbe materialisiert sich. Umgekehrt entmaterialisiert sich der Bildträger im Erlebnis der Farbe. Vor Gotthard Graubners "Farbraumkörpern" macht der Betrachter eine doppelte Erfahrung, indem er sich, wie der Künstler sagt, "in diese Farbräume verlieren, gleichzeitig aber auch ... darin finden kann. Diese beiden Pole stellen einen ungeheuer wichtigen Aspekt dar. Zum Auf-sich-selbst-Beziehen gehört vielleicht auch ein Sich-selbst-Verlieren."
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