Das Passt! Kleiderwahl im Wandel
Laufzeit: 19. Juni 2016 bis 18. September 2016
Sich Kleiden, das Passende auswählen, sich anziehen. Dieser alltägliche Vorgang ist bei näherer Betrachtung sehr komplex. Kleidung sollte die Persönlichkeit ihrer Träger vorteilhaft repräsentieren, zum Anlass und zum Körper passen und sich gut anfühlen. Die Auswahl ist oft eine Gratwanderung zwischen gesellschaftlicher Anpassung und individuellem Statement.
Die Praxis, mit der wir das Passende auswählen, hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Seit Kleidung zur immer preiswerteren Massenware wurde, die Moden immer schneller wechselten, ging das Wissen über Herstellungsmethoden, Stoffe und Schnitte weitgehend verloren. Dies spiegelt sich nicht nur in der Vermarktung, sondern auch in den Lebensgeschichten einzelner Kleidungsstücke. Früher wurden sie lange getragen, zeigten sichtbare Lebensspuren und schienen mit der Persönlichkeit des Trägers zu verschmelzen. Heute entsorgt man sie, teilweise noch ungetragen, schon nach kurzer Zeit. Konnten bei der Hausschneiderei oder in der Umkleidekabine der Kaufhäuser Stoffe, Passform und Sitz haptisch überprüft werden, so findet die Auswahl im ‚dressing room‘ der Online-Shops nur noch im Kopf statt. Doch während Jugendliche im Internet die Trophäen ihrer Schnäppchenjagd in ‚shopping hauls‘ präsentieren, wächst auf der anderen Seite auch das Interesse am Schneidern, am Do-it-yourself, sowie an sozial und ökologisch verantwortungsbewusst hergestellter Kleidung.
Zur Museumseite: Tuchmacher Museum Bramsche
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