Heiko Wommelsdorf „Nebengeräusche“, Klanginstallation

Laufzeit: 12. Mai 2016 bis 26. Juni 2016

In extrem materialreduzierten Installationen konzentriert sich Heiko Wommelsdorf auf Klangphänomene aus dem Alltag. Entdeckungen, die im urbanen Raum gemacht werden, überträgt er in den Ausstellungskontext, um das Ereignis dem Rezipienten zu überlassen. Das Flackern fehlerhafter Leuchtstoffröhren, das Brummen einer Lüftungsanlage oder das Tropfen von Wasser eines Wasserschadens werden dem Ort der Beobachtung entnommen, umarrangiert und in der Art eines Instruments bespielt.

Für das studioblau kombiniert er unterschiedliche Klangerzeuger. Das flächige Brummen von Lüftungsschächten wird dem Tosen senkrecht angeordneter Abwasserrohre gegenübergestellt. Die Sinne des Rezipienten werden geschärft. Das Ohr justiert sich und differenziert zwischen den Klanggebern, den „Nebengeräuschen“. Raum wird Klang. Klang ist Raum.

„Ich analysiere die Beschaffenheit und Materialität des Untergrundes. Die Deckenhöhe wird notiert und die Deckenkonstruktion fokussiert. Abgerundete Raumecken, ein nach Aufmerksamkeit strebender blinkender Rauchmelder und zwei Überwachungskameras. Die hohen surrenden Geräusche der Lichttechnik verbreiten sich mit Hilfe der kalten durch die Tür dringenden Luft in meiner Wahrnehmung intensiver als in den oberen Räumen. Die Komposition aus Störgeräuschen wird durch eine Bassline reicher.“

Heiko Wommelsdorf – „Nebengeräusche“