Islands - Ben Rivers
Laufzeit: 23. April 2016 bis 03. Juli 2016
In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland im Kunstverein in Hamburg konzentriert sich Ben Rivers (*1972 in Somerset, England, lebt und arbeitet in London) auf abgeschiedene Erdteile mit Bevölkerungsgruppen, die er hinsichtlich ihrer isolierten und utopischen Sozialisation untersucht.
Rivers’ Filme verbinden Landschafts- und Porträtaufnahmen mit Methoden der Ethnologie und Elementen der Reisedokumentation, ohne sich dabei allzu sehr an die jeweiligen Genrevorgaben zu halten. Im Zentrum seiner filmischen Essays stehen Menschen und Lebensentwürfe in den Randgebieten unserer Zivilisation und jenseits unserer gesellschaftlicher Konventionen. Analog zur Betrachtung des Kinos als in sich geschlossener Erlebnisraum, an dem soziale Normen und Vorstellungen nur bedingt greifen, versteht Rivers seine filmischen Arbeiten als meditative Porträts abgeschiedener Orte und hermetischer Welten. Für seine Aufnahmen nutzt er 16-mm-Kameras, deren Filme er häufig selbst von Hand entwickelt. Diese Nähe zum Material und dessen fast greifbare physische Präsenz zeigen sich in seinen Arbeiten, die ihren eigenen handwerklichen Herstellungsprozess in die Narration mit einbringen. Darüber hinaus nimmt Rivers subtile Eingriffe in der Postproduktion vor und unterlegt das Filmmaterial mit poetischen Tonspuren, die einen Bruch mit der visuellen Kontemplation erzeugen. Auf diese Weise entrückt Rivers seine Filme immer wieder ihrer utopischen Fiktion und erdet sie in der Realität, deren Auswirkungen auch die abgeschiedenen Eilande und ihre Bewohner betreffen. Längst prägen Belastungen wie El Nino, die Verschmutzung der Meere und Auswirkungen der globalen Handelsrouten die Umwelt dieser vermeintlichen Paradiesen.
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