OLIVER ROSS - DIE HYPOTRANSLUMINISZENS DER QUASIAURA WIRFT IHRE SCHATTEN IN DIE PATHOGENESE DES HANDWERKS
Laufzeit: 13. März 2016 bis 24. April 2016
Bekanntermaßen hat „Die Kunst“ ihre Aura schon vor langer Zeit eingebüßt. Rossology gibt ihr durch Technik zurück, was ihr durch Technik genommen wurde. Die Lichterscheinung der Quasi-Aura ist damit endlich reproduzierbar; und in ihrer Ontowirkung durchscheinend prozessual: Denn so, wie sich hier die Farben ändern, schwanken auch die Gefühle, sowohl langfristig als auch unmittelbar gegenwärtig.
Sie drücken sich als subjektive Tatsachen körperlich aus: Erröten und Blasswerden… In den rossologischen Aura-Automaten kommt sogar grünes Rot vor. Abstrakte Kunst ist hypothetische Kunst. Hypothesen resultieren aus Analysen, transluminierte Hypothesen können wiederum selbst besser analysiert werden. Auf den Querschnitten der Wunschorgane aus dem Rossology Labor lässt sich lesend schauen, was von der sogenannten Seele bewohnt wird. Dabei kommt das Geistige in der Kunst heute oft aus der Steckdose: Schalt doch mal das Bild aus! Kein Einleuchten ohne Blendwerk. Daher auch die Schatten. Wo sich die Formen nun verdunkeln, kommt noch etwas anderes zum Vorschein: Die Antikunst. Als trotziger Widerstand. Und der kommt hier, ganz romantisch, folgerichtig aus dem Handwerk. Denn das Handwerk, man spürt es irgendwie, hat an Bedeutung verloren und damit auch der Mensch. Das soll nicht sein. Daher wird diese Problemlage radikal als pathogene Meditation vorgeführt: Kugelschreiber auf Papier, bis zur Schmerzgrenze, so dicht, wie es das noch nie gegeben hat. Garantiert. Zeichnung total. In diesem Sinne: Die Kunst macht weiter, denn Totgesagte leben länger! (Oliver Ross, 2016)
Zur Museumseite: Kunsthaus Essen e.V.
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