I like FORTSCHRITT - German Pop reloaded
Laufzeit: 06. März 2016 bis 08. Mai 2016
Von England ausgehend und über Amerika kommend, erreichte die Pop Art 1963/64 die Kunstszene der BRD. Die aufstrebende Massen- und Konsumgesellschaft des Westens lieferte mit ihren Bildangeboten den Humus, auf dem die Pop Art bis zum Ölpreis-Schock 1973 gedeihen konnte. „Massenware und Massengeschmack“, so Winfred Gaul 1963, wurden zu neuen Stimulanzien. Nach der Vorherrschaft von Abstraktion und Informel beförderte die Pop Art die Rückkehr zum Gegenstand, zu allgemein verständlichen Zeichen sowie zu zeitbezogenen Themen. In den Blick rückte die fortschreitende Modernisierung und Funktionalisierung der Gesellschaft mit ihren Auswirkungen auf Natur, Landschaft und Menschenbild.
Titelgebend für diese Ausstellung ist Gauls Gemälde I like Fortschritt von 1964, das sich auf den damaligen Fortschrittsglauben so naiv wie ironisch bezieht und somit auch die Spannungsfelder der Ausstellung markiert. Auch wenn die Pop Art in Künstlerkreisen kontrovers diskutiert wurde, so ist ihr Einfluss unbestritten. Begleitet von einem neuen Realismus, bildete sich in den 1960er-Jahren für eine kurze Zeit eine deutsche Variante der Pop Art aus – kurz German Pop genannt.
Die Ausstellung I like FORTSCHRITT. German Pop reloaded unternimmt es, der modifizierenden Aneignung der Pop Art in der Kunst der BRD nachzugehen und mit Thomas Bayrle, Werner Berges, Gernot Bubenik, Winfred Gaul, Fritz Köthe, Ferdinand Kriwet und Gerhard Richter führende Vertreter vorzustellen.
Ausgangspunkt für diese Ausstellung ist die private Pop Art-Sammlung von Prof. Dr. med. Hartmut Kraft aus Köln, die erstmals unter diesem Thema öffentlich gezeigt wird. Ausgestellt werden etwa einhundertzwanzig Arbeiten von bekannten und heute weniger bekannten Künstlern, die in den 1960er- und 1970er-Jahren für Aufsehen sorgten. Gegliedert nach Themen, werden Gemälde, Multiples und Grafiken zueinander in Bezug gesetzt. Ergänzt wird die Ausstellung durch ausgewählte Werke aus der öffentlichen Sammlung des Kunstmuseums.
Künstler und Künstlerinnen der Ausstellung:
Otmar Alt, Joachim Bandau, Thomas Bayrle, Werner Berges, KP Brehmer, Peter Brüning, Gernot Bubenik, Achim Duchow, Hans Dietrich Froese, Winfred Gaul, Rolf Glasmeier, Sine Hansen, Siegfried Kischko, Konrad Klapheck, Hans-Jürgen Kleinhammes, Axel Knopp, Fritz Köthe, Ferdinand Kriwet, Karl Krüll, Jens Lausen, Arnold Leissler, Konrad Lueg, Jobst Meyer, Rune Mields, Siegfried Neuenhausen, Werner Nöfer, Wolfgang Oppermann, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Rissa, HA Schult, Peter Sorge, Klaus Staeck, Wolf Vostell, Hansjörg Voth, Lambert Maria Wintersberger und Josef Wittlich.
Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Salon Verlag, Köln. Er ist im Museumsshop für 24 € erhältlich.
Zur Museumseite: Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr in der Alten Post
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