Deutsche Kolonialgeschichte
Laufzeit: 14. Oktober 2016 bis 14. Mai 2017
Im Bewusstsein der meisten Deutschen spielt es heute keine Rolle mehr, dass Deutschland wie Großbritannien und Frankreich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert zu den europäischen Kolonialmächten gehörte. Einer der Gründe hierfür mag sein, dass Deutschland seine Kolonien als Folge der Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918 verlor und daher, anders als in anderen Kolonialmächten in den Jahrzehnten nach 1945, kein Prozess der Dekolonisation stattfand.
Kolonialgeschichte ist ein wichtiger Teil einer frühen gemeinsamen – wenn auch rechtlich höchst ungleichen – Geschichte von Europa und dem "Rest der Welt". Kolonien waren für die europäische Bevölkerung zugleich das "Schaufenster" zu einer Welt, die zur damaligen Zeit von vielen als exotisch, geheimnisvoll und faszinierend empfunden wurde.
Die Ausstellung ermöglicht einen Überblick über die deutsche Kolonialgeschichte, indem sie die Herrschaftspraxis thematisiert, die wirtschaftliche Nutzung und Ausbeutung, den Umgang mit der einheimischen Bevölkerung bis hin zur Niederschlagung von Aufständen, Völkermord und anderen Verbrechen. Forschungsreisen und Rassenforschung sowie christliche Missionierung spielen ebenso eine Rolle wie das Schicksal von in „Völkerschauen“ gezeigten Afrikanerinnen und Afrikanern im Deutschen Reich. Der Umgang mit der kolonialen Vergangenheit in Deutschland, aber auch in den ehemaligen Kolonien, lässt einen vielseitigen Blick auf die Kolonialzeit und dessen schwieriges Erbe zu.
Im geplanten Begleitprogramm zur Ausstellung werden Themen zur deutschen Kolonialgeschichte vertieft und die Perspektive international und interdisziplinär erweitert.
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