"dem vergessen ein blinzeln" von Isabel Friedrich

Laufzeit: 29. September 2015 bis 31. Oktober 2015

In ihrer Malerei setzt sich die Absolventin der Städelschule mit den Themen Wahrheit und Projektion auseinander. Auf spielerische Weise formt sie die visuellen Eindrücke unseres multi-medial geprägten Alltags in Bildwelten ihrer eigenen Projektion um. Reale Geschehensgefüge und innere Wahrnehmungsprozesse vernetzend findet sie dabei an der Grenze von Bewusstem und Unterbewusstem Extrakte des Seins. Für die Gemälde der Ausstellung bildete eine Online-Recherche zum Suchbegriff „1822-Forum“ die Grundlage. 

Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog schreibt Michaela Filla-Raquin: „Meist blickt der Betrachter in tiefe Bildräume, lässt seine Augen über natürliche oder künstliche Landschaften wandern, stößt dabei auf Heimatfilmkulissen, Badestrände und verschiedenste Architekturen. Immer enthalten die von Menschengruppen bevölkerten Welten surreale Elemente. Diese kristallartigen und organischen Formationen schweben, wachsen, quellen oder fließen durch den Bildraum und verrätseln die Szenerie. …
Friedrichs Traumlandschaften haben nicht nur symbolischen Charakter, sie dienen ihren Protagonisten als Bühne. Es ist offensichtlich, dass neben Geschichte, Kunstgeschichte und Psychologie auch das Theater eine wichtige Rolle im Schaffen der Künstlerin spielt. Es geht der Malerin weniger um die Darstellung von Handlungen - tatsächlich fehlt in fast allen Bildern die Interaktion - sondern vielmehr um die Posen, in denen sich die Figuren präsentieren. Thema ist immer wieder der moderne, trotz unbegrenzter Kommunikationsmöglichkeiten isolierte, um sich
selbst kreisende Mensch - auf der Suche nach Kontakt, zu sich selbst und zur Umwelt.“

Isabel Friedrich, geboren 1977 in Essen, studierte von 1999 bis 2005
Freie Kunst an der Frankfurter Städelschule bei den Professoren Per Kirkeby und Ayse Erkmen. Sie erhielt Stipendien der Studienstiftung des Deutschen Volkes und der Theodor Pfizer Stiftung.