Salomonischer Tempel
Laufzeit: 21. Oktober 2015 bis 10. Januar 2016
Zu den prominentesten Stücken des Museums für Hamburgische Geschichte gehört ein weitgehend aus Holz bestehendes Modell des Salomonischen Tempels. Nun wird es nach umfassender Restaurierung wieder präsentiert.
Auftraggeber für das Hamburger Tempelmodell war der Jurist und Ratsherr Gerhard Schott (1641– 1702). Im Jahre 1677/78 war der vielseitig gebildete Schott maßgeblich an der Gründung der Hamburger Oper am Gänsemarkt, der ersten bürgerlich initiierten Oper im deutschsprachigen Raum, beteiligt und bis 1693 ihr erster Direktor. Ab etwa 1680 ließ er das Modell von erschiedenen Handwerkern in großer Feinarbeit anfertigen. Historischen Berichten zufolge war es in einem Nebenraum der Gänsemarktoper ausgestellt, als dort 1692 die Oper „Die Zerstörung Jerusalems“ aufgeführt wurde. Als Bühnendekoration war es also nicht gedacht. Der Grund, ein solch aufwändiges Stück herstellen zu lassen, muss in dem seinerzeit enormen Interesse gesucht werden, diesen Ort der Vollkommenheit zu erfassen. Traditionell galt der Salomonische Tempel als Symbol vollkommener Ordnung auch im übertragenen Sinn, also auch der Ordnung der Welt und somit der Ordnung im Staat. In Anspruch genommen wird er in der Zeit des Barock für die Propagierung einer obrigkeitlichen Ordnung im Sinne einer christlichen heiligen Stadt, die sozialen Frieden und göttliche Gerechtigkeit beschwört.
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