IRWIN: Wo denkst du hin?!
Laufzeit: 27. September 2015 bis 10. Januar 2016
Die Kunsthalle Osnabrück wird im Herbst 2015 zum Schauplatz der zweiten Etappe des länderübergreifenden Ausstellungsprojektes „IRWIN: Wo denkst Du hin?!“, das dem slowenischen Künstlerkollektiv IRWIN gewidmet ist. Nach „Dreams and Conflicts“ in der Galleria Civica di Modena in Italien (2014), liegt der Aktionsfokus nun auf der Infragestellung von Machtstrukturen und ihren Repräsentationsformen sowie dem Zusammenspiel von Kunst und Ideologie.
Die Geschichte des Kollektivs IRWIN, bestehend aus Dušan Mandić (1954), Miran Mohar (1958), Andrej Savski (1961), Roman Uranjek (1961) und Borut Vogelnik (1959), beginnt 1983 in Ljubljana. Drei Jahre nach dem Tod von Marshall Tito schlossen sich die fünf Maler, Grafiker und Bühnenbildner zusammen, um die künstlerische Underground-Szene Ljubljanas in einer Zeit zu begleiten, in der nicht nur das jugoslawische Staatengebilde, sondern die kommunistisch regierten Länder im allgemeinen in eine immer fragilere Lage gerieten. Gleich zu Beginn setzten die fünf Künstler den Akzent ihrer Arbeit auf das gemeinsame Schaffen und auf Disziplinen übergreifende Praktiken – als Kontrapunkt zu einer zunehmenden Vereinzelung und Spezialisierung in der sie umgebenden Gesellschaft.
Aufgrund der nun mehr dreißigjährigen Zusammenarbeit gilt IRWIN als eines der langlebigsten Künstlerkollektive. Ihre Arbeitsweise setzt voraus, dass jedes Gruppenmitglied seine eigene künstlerische Ausdrucksweise beibehält und gleichzeitig Raum bleibt für Kooperationen mit anderen Künstlern wie Marina Abramović, Andres Serrano, Joseph Beuys bzw. dem Langzeitprojekt mit dem Kollektiv Neue Slowenische Kunst, kurz NSK. Zusammenarbeit und Austausch sind von Beginn an die Grundlage beider Kollektive, die sich in der politischen und kulturellen Szene der damaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien positionierten. Ihre Werke beruhen auf einer schonungslosen Analyse und gezielten Aneignung von Ikonen sowie von politisch oder religiös besetzten Symbolen; provokativ-ironisch stellen sie deren Absolutheitsansprüche in Frage. Sie nutzen und dekonstruieren Propagandastrategien innerhalb ihres Kunstkonzepts, das die Konnotation und Wirksamkeit von Zeichen und Bild und die damit verbundenen Gesellschaftsentwürfe und -systemen untersucht.
Zur Museumseite: Kunsthalle Dominikanerkirche
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