Die GRUPPE WIR 1959-1965
Laufzeit: 22. Mai 2015 bis 20. September 2015
Die Künstlergruppe WIR (1959 – 1965) bildet zusammen mit der Gruppe SPUR (1957–1965) das Fundament der mittlerweile international beachteten Münchner Gruppengenealogie, in die sich in der Folge noch GEFLECHT (1965–1968) und KOLLEKTIV HERZOGSTRASSE (1975–1982) einreihen sollten. Die Maler Florian Köhler (1935–2013), Helmut Rieger (1931-2014) und Heino Naujoks (*1937) schlossen sich 1959 noch als Kunststudenten zusammen, um alternativ zur als unzureichend empfundenen Ausbildung eine „eigene Akademie zu gründen“ (Helmut Rieger). Im Verbund, der 1961/62 noch einmal durch den Bildhauer Hans Matthäus Bachmayer (1940–2013) und den Maler Reinhold Heller (1933–1993) erweitert wurde, konnte man so die eigenen Standpunkte kritisch prüfen und schließlich zu einem sich stetig weiterentwickelnden Gruppenstil formen.
Im Gegensatz zur SPUR, deren Mitglieder außen- und medienwirksam agierten und einen von der Malerei relativ unabhängigen politischen Anspruch vertraten, arbeitete WIR introvertierter und auf die künstlerischen Problemstellungen der Zeit konzentriert. Man wollte „die Echtheit des Gefühls gegen die klägliche, Originalitätssucht’ der sogenannten Avantgarde“ (WIR-Manifest 1960) stellen und war im Gegenzug bereit, nicht als solche erkannt zu werden. Anlässlich der ersten größeren Ausstellung von WIR 1987 in den Kunstvereinen München und Salzburg bezeichnete Zdenek Felix das Wirken der Gruppe als „einen der markantesten Beiträge zur Erneuerung der zeitgenössischen Kunst im München der Nachkriegszeit“. Vor dem Hintergrund expressiv-figurativer Malerei wird ihre Bedeutung aber auch innerhalb des europäischen Kontextes einer „Neuen Figuration“ manifest. Ergänzend zu den Publikationen Gruppe SPUR (2006) und Gruppe GEFLECHT. Arbeiten von 1965–1968 (2007) schreibt der Ausstellungskatalog (25,- Euro) die Reihe zu den Münchner Künstlergruppen um ein weiteres Kapitel fort.
Die Ausstellung zeigt 50 Jahre nach dem Ende der Gruppe WIR mit rund 60 Werken einen umfassenden Überblick über ihr Schaffen. Diese längst überfällige Werkschau wird die wesentlichen Aspekte ihres Wirkens und der Wirkung wieder in den Fokus der Betrachtung rücken. Schließlich gelten die Malereien und Plastiken der WIR laut Zdenek Felix als einer der »markantesten Beiträge zur Erneuerung der zeitgenössischen Kunst im München“.
Zur Museumseite: Kunsthalle Schweinfurt
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