Tercerunquinto: „Vendedor de flores“. Eine Dokumentation
Laufzeit: 31. Mai 2015 bis 05. Juni 2015
Im vergangenen Jahr feierte die Kunststiftung NRW ihr 25-jähriges Bestehen mit der dezentralen Ausstellungsreihe „25/25/25“, indem sie 25 international anerkannte Künstlerinnen und Künstler mit 25 ,von einer Jury ausgewählten Museen in ganz Nordrhein-Westfalen zusammenbrachte, um so eine breite Öffentlichkeit auf die kulturelle Bedeutung und die Vielfalt der Museumslandschaft dieses Landes aufmerksam zu machen. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler hatten dabei die Aufgabe, besonders die jeweiligen Sammlungen in den Fokus zu stellen.
Im Rahmen dieses Projektes beschäftigte sich das mexikanische Künstlerkollektiv Tercerunquinto, bestehend aus den Künstlern Julio César Castro Carreón, Gabriel Cázares Salas und Rolando Flores Tovar, mit dem Kunstbesitz des Bochumer Kunstmuseums und dessen Verortung innerhalb der Bürgerschaft. Bei ihrem Aufenthalt in der Stadt erfuhren die Künstler, dass die einzigartige Sammlung bei der Konzeption des Neubaus durch die dänischen Architekten Bo und Wohlert bewusst keinen eigenen Raum erhielt. So kann sie nicht ständig, sondern nur wechselweise in kleinen Auszügen präsentiert werden und ist vielen Bochumerinnen und Bochumern daher weitestgehend unbekannt. Mit ihrer fast zehn Monate andauernden Aktion „Vendedor de flores“ wollte Tercerunquinto die Gemälde und Skulpturen im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar und erfahrbar machen.
Bei ihren Steifzügen durch Bochum, dessen Bevölkerung traditionell von einem hohen Anteil an Migranten geprägt ist, nahm das Künstlerkollektiv exemplarisch Kontakt zu einem aus Indien stammenden Blumenverkäufer auf. Ihm boten sie an, das Museum und seine Werke auf eine ganz besondere, nahezu privilegierte Weise kennenzulernen. Zwei Mal in der Woche wolle man ihm Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen aus dem Bestand des Hauses zeigen und im lockeren Gespräch mit den Kuratoren erläutern. Das Museum kaufe ihm bei jedem Besuch einen Blumenstrauß ab, den er als „Visitenkarte“ hinterließe. Die jeweilige Aktion würde fotografisch dokumentiert. Der Blumenhändler stimmte zu und er und seine ihn vertretende Freunde, insbesondere Herr Scholz, der in Indien geboren, als Kind von deutschen Eltern adoptiert wurde, lernten während der Dauer der Aktion mehr als 70 Einzelwerke kennen.
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