LUCAS FOGLIA - Frontcountry | Grenzland
Laufzeit: 15. September 2015 bis 15. November 2015
Der Mythos des amerikanischen Traums hat stets auch die Lebensvorstellungen der Menschen jenseits des großen Teichs stark geprägt. Symbolisch ist er untrennbar mit den Bildern der Cowboys in den unendlichen Weiten des Mittleren Westens verbunden. Ökonomisch begründet er sich wohl weitestgehend auf ökologischem und sozialem Raubbau und glorifiziert das Recht des Stärkeren. Szenen aus Landwirtschaft und Bergbau prägen die Fotoserie Frontcountry (2006-2013) von Lucas Foglia (geb. 1983).
Ich hatte erwartet, im ländlichen Amerika Cowboys zu treffen. Getroffen habe ich sie, aber alle redeten nur über die Arbeit bei der Erdgasförderung oder in den Goldminen. (Lucas Foglia)
Das kurze Zitat wirft ein Schlaglicht auf die Veränderungen, die sich im (Wilden) Westen der USA vollzogen haben. Lucas Foglia hat diese Region von 2006 bis 2013 immer wieder bereist. Die dabei entstandenen Fotografien zeigen atemberaubende Landschaften, aber ebenso deren Zerstörung. In diesem Spannungsfeld leben jedoch auch Menschen. Wie behaupten sie sich? Werden ihre Lebensentwürfe zerrieben oder existiert der (amerikanische) Traum weiter?
Lucas Foglias Fotografien spüren dem Mythos des amerikanischen Westens nach. Längst bestimmen nicht mehr nur Farmen das Bild. Die dünn besiedelten Gebiete sind reich an Bodenschätzen. Der damit verbundene Bergbau verändert nicht allein die Landschaft, sondern auch die Menschen. Lucas Foglia ist vielen begegnet, hat sie im Alltag begleitet, ihre Geschichten notiert. Daraus erfährt man, dass sich neben der Sorge um die Zerstörung der Natur mit den Bergwerken auch neue berufliche Perspektiven und sichere Einkommen verbinden.
Der junge amerikanische Fotograf hat mit „Frontcountry“ ein Porträt des ländlichen Amerika der Gegenwart geschaffen. Seine Aufnahmen zeigen grandiose Natur, industriellen Raubbau, Traum und Albtraum, Poesie und Alltag. So vielfältig wie die Landschaft sind auch die Menschen, die dort leben. Neben Cowboys (und Bergarbeitern) gibt es ebenso christliche Gemeinschaften, Hippies der Back-to-the-land-Bewegung und Überlebenskünstler. Gleichzeitig lenken die Bilder die Aufmerksamkeit auf die Szenerie der Natur, die trotz der Veränderungen noch immer eine Faszination besitzt, der man sich schwer entziehen kann, wie Lucas Foglia selbst zugibt: Als ich in Star Valley, in Wyoming, war, erschienen! mir der Ort kleiner, entlegener und die Landschaft größer, rauer als alles, was ich bisher gesehen hatte.
Zum ersten Mal ist die vollständige Fotoserie „Frontcountry“ in Europa zu sehen.
Zur Museumseite: Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen
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