WAS WÄRE WENN
Zeichnungen von Erwin Xiao Li

Laufzeit: 10. April 2015 bis 03. Mai 2015

Vernissage: Freitag, 10. April 2015 um 19 Uhr – Der Künstler ist anwesend
Einführung: Helmut Werres, Freischaffender Künstler - Darmstädter Sezession


Wir beobachten die mediale Vielfalt des ICH, des unentwegt gespaltenem ICH und die damit einhergehende Auflösung des ICH, des Individuums. Der Kunstverein EULENGASSE startet in das diesjährige Jahresthema ICH mit der Ausstellung WAS WÄRE WENN

WAS WÄRE WENN
Zeichnungen von ERWIN XIAO LI
Der junge Künstler Erwin Xiao Li entführt den Betrachter mit eindrücklichen Werken mit in seine Welt, sozusagen in seine Ich-Sphäre, sein Universum. Li zeichnet gern und viel. In seinen Zeichnungen arbeitet er sich systematisch am Sujet seiner Jugend ab. Die Mehrheit der Zeichnungen sind imaginäre Porträts, eine zeichnerische Produktion als eine Art innerer Dialog mit seinen Gedanken und Vorstellungen produziert.
Die Ausstellung umfasst eine Auswahl von ca. 50 kleinformatigen Porträtzeichnungen, ausgewählt aus einem Fundus von über 800 derartigen Arbeiten dieses Genres. Was sagen uns die vielen Gesichter? Sind sie ein vertrauter Anblick?
Li katalogisiert seine Porträts streng nach Datum, ohne Ansehen von Technik oder Größe (sie variieren nur in kleinem Maßstab) und bewahrt sie wie Briefmarken in Alben auf. Auch damit zeigt er seine Sicht auf die Welt und wie er sie wahrnimmt. Jedoch bleiben Fragen: Ist seine Wahrnehmung auch die Wahrnehmung des Betrachters? Können wir mit einem Blick, einem Augenblick in die fabelhafte Welt Lis eintauchen? Können wir all diese verschiedenen Charaktere erkennen und einschätzen?
Auch wird man beim Besuch der Ausstellung auf Geschöpfe treffen, die einem aus Märchen, Fabeln und aus der Mythologie bekannt sind. So z.B. die Schneekönigin, die Schönheit mit einem eiskalten Herzen, die Hauptfigur aus Andersens wohl kompliziertesten und vielschichtigsten Märchen. Hier geht es um Egoismus, Verstand, Erfolg – aber auch um Menschlichkeit, Wärme und Liebe. Steht der Zerrspiegel, der alles Schöne und Gute verzerrt und hässlich aussehen lässt, dafür, dass es letztendlich nicht der Verstand ist, der uns die Wahrheit zeigt?
Der Geist ist unabhängig und kann sogar aus der Hölle einen Himmel machen. Oder eine Hölle aus dem Himmel John Milton, Paradise Lost
Erwin Xiao Li hat nicht »den einen Strich«, er verwendet unterschiedlichste Zeichnungsstile, Stifte, probiert sogar Drucktechniken – und das für kaum mehr als briefmarkengroße Arbeiten. Diesen unabhängigen Geist kann man bei einem Besuch in der EULENGASSE herausfinden und sich durch die ausdrucksvollen Werke des jungen Künstlers verzaubern, bezaubern oder vielleicht doch entzaubern lassen...

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Hessen | Ort:  Frankfurt am Main |
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