Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode
Laufzeit: 20. März 2015 bis 20. September 2015
Fast Fashion. Die Schattenseiten der Mode im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg wirft einen kritischen Blick hinter die Kulissen der Textilwirtschaft und soll dazu anregen, sich engagierter mit den Themen Mode und Konsum zu beschäftigen. Fast Fashion ist die erste Ausstellung, die sich umfassend, differenziert und kritisch mit dem System der Bekleidungsindustrie und den sozioökonomischen und ökologischen Folgen auseinandersetzt.
Sie beleuchtet das globale Dreieck von Konsum, Ökonomie und Ökologie unter verschiedenen Aspekten: Fashion & Victims, Mangel & Überfluss, Global & Lokal, Lohn & Gewinn, Bekleidung & Chemie, Bekleidung & Ökobilanz. Im Slow Fashion-Labor stellt sie unter den Stichworten ‚Nachhaltige Fasern‘, ‚Tierische Fasern‘, ‚Innovative Technologien‘ sowie ‚Transparenz schaffen‘ alternative Möglichkeiten für nachhaltige Mode sowie relevante Textilsiegel vor. Die Besucher erhalten einen Einblick, wie der ethisch vertretbare Kleiderschrank von morgen aussehen könnte und welchen Einfluss der Konsument durch seine Kaufentscheidung nehmen kann. Die Ausstellung bündelt die aktuellen Diskussionen zu diesem komplexen Thema. Eine eigens entworfene Szenografie übersetzt die aktuell recherchierten Informationen und Hintergründe in eine nachvollziehbare visuelle Ordnung: Der Parcours führt die Besucher durch den gesamten Konsumprozess vom Laufsteg über Fotostudio, Litfass-Säule und Schaufenster bis zur Umkleidekabine. Erstmals bringt die Ausstellung unterschiedlichste Fachleute zusammen, die sich mit den ökologischen, ökonomischen, ethischen, sozialen und gestalterischen Zusammen-hängen auseinandersetzen. Ihr Wissen ist zusammengefasst in 30 Fachessays in einem Magalog (einem Katalog im Magazinformat), der den Besuchern als Bestandteil der Ausstellung weiterführende Informationen bietet.
Der Begriff Fast Fashion steht für ein spezifisches Produktions- und Vertriebssystem für massenproduzierte Modewaren, die häufig von High End-Entwürfen kopiert und weltweit zu Niedrigpreisen verkauft werden. Fast Fashion bedeutet auch Beschleunigung: für die Globalisierung des modischen Mainstreams, für Produktion und Handel (möglich ist ein Zeitraum von zwei Wochen vom Entwurf bis zur Auslieferung des Produkts), für den Gebrauch und Verschleiß von Kleidung. In der Hierarchie der Mode ist die Fast Fashion am unteren Ende angesiedelt, nach der Haute Couture, der Prèt-a-Porter Mode und der Konfektionsware im mittleren Preissegment. Die Fast Fashion hat außerdem einen neuen Typus des schnellen Modekonsumenten hervorgebracht. Sie ist zu einem ökonomischen Erfolgsmodell geworden. Die steigenden wirtschaftlichen Profite gehen jedoch zu Lasten der ökologischen und sozialen Systeme. Die Fast Fashion-Industrie besitzt eine denkbar schlechte Umweltbilanz und gehört zu den Branchen mit teilweise katastrophalen Arbeitsbedingungen und Löhnen unterhalb des Existenzminimums.
Zur Museumseite: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
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