Nach dem frühen Tod
Laufzeit: 21. März 2015 bis 21. Juni 2015
Zu Lebzeiten sind Künstler Autoren ihres Werks und steuern damit häufig selbst dessen Rezeption. Aber was passiert, wenn der Künstler in jungen Jahren stirbt und die Welt mit der Vorstellung vom unvollendeten Werk alleine lässt? Dann sind es häufig andere Faktoren, die das Nachleben des künstlerischen Œuvres – gerade im Spannungsfeld nach dem frühen Tod – bestimmen. Hier wirken Kräfte von außen ein, die unterschiedliche Erfolgsgeschichten schreiben. Die Ausstellung „Nach dem frühen Tod“ in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden zeigt anhand von zahlreichen Fallbeispielen diese posthumen Möglichkeiten von Strategien des Außen in den letzten einhundert Jahren auf.
Als Prototyp des leidenden Künstlers der Moderne gilt Vincent van Gogh, der zu Lebzeiten, wie gerne kolportiert wird, kaum ein Gemälde verkaufte. Sinnbildhaft erscheint sein Leben, dass er im Juli 1890 mit einem selbst zugefügten Brustschuss beendete. Seither hat sich die Nachfrage nach seinen Werken stetig erhöht und damit Gründe zum Verständnis für ein Leben geschaffen, das sich wie ein mythisches Modell darbietet. Die Arbeiten van Goghs werden aber nicht nur in Museen ausgestellt, sondern sind ebenso in zahlreichen Museumsshops erhältlich: Als Krimskrams wie Tassen, Schirme oder Kalender mit seinen Motiven. Sie stehen beispielhaft für die Vermarktung des Œuvres nach dem frühen Tod. Unsere These lautet, dass sich seitdem ein Muster etabliert hat, mit dem Werke nach dem Tod der Künstler auf eine spezifische Art und Weise stilisiert werden können.
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